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Volltext: Monatszeitschrift I (1898 / Heft 6)

mit überlegener Ruhe, ohne dass 
die Anstrengung prahlerisch zu- 
tage tritt, seine ganze Kraft 
einsetzt, um den Wagen an den 
Ofen zu schieben und den gebor- 
stenen Thonhafen mit der glühen- 
den Glasrnasse zu bergen;wie jeder 
an der richtigen Stelle steht, wie 
jeder gerade das thut, was an 
seiner Stelle geeignet ist, das ge- 
meinsame Werk zu fördern, kurz 
wie die gesarnmten Helfer am 
Werk sich zum Organismus ge- 
meinsamer Arbeit verbinden, das 
ist grossartig in seiner vollendeten 
Harmonie und Wahrheit. Will 
man sich vergegenwärtigen, was 
Meunier hier gerade als Relief- 
künstler leistet, so vergleiche man 
das Werk mit Adolph Menzels 
berühmtem Bilde „Das Eisenwalz- 
werk", das eine ähnliche Gruppe 
aufweist: wie hier die Gruppe frei 
im Raume dargestellt ist, wie bei 
Meunier alles reliefgemäss in ein 
Neben- und I-Iintereinander ver- 
wandelt ist und wie wir doch nicht 
im geringsten das Gefühl des Er- 
zwungenen haben, sondern alles 
ganz natürlich und richtig erscheint. 
Fürwahr ein Meisterwerk. Auch 
Meuniers eigene Gemälde bieten 
Vergleichspunkte, um zu zeigen, 
wie scharf er sich der Unter- 
schiede zwischen Gemälde und 
Relief bewusst ist und wie sicher er beider Hilfsmittel handhabt. 
Für den „Hintergrund als Stimmung" bietet namentlich die „Heim- 
kehr der Arbeiter" ein bezeichnendes Beispiel dar. 
Diese beiden Reliefs nebst den Hafenarbeiter-n und den Schnittern 
bei der Ernte sind bestimmt für ein grosses Denkmal der Arbeit, dem 
Meunier gegenwärtig seine volle Kraft widmet. Sie werden die vier 
Der Säemann
	        
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