überraschen. In diesen Richtungen also wird auch bei uns weiterzustreben sein;
an Talenten fehlt es ja im Verein der Musterzeighner nicht.
KLEINE NACHRICHTEN 50'
DIE BUCHAUSSTELLUNG im Mährischen Gewerbemuseum ist
am 22. v. M. geschlossen werden. Wir werden in unserem nächsten Hefte
einen ausführlichen illustrirten Bericht über diese lehrreiche und nach den
verschiedenen Seiten des Buchgewerbes hin anregende Schaustellung bringen.
Eine bedeutsame litterarische Erinnerung an dieselbe und von bleibendem Wert
ist übrigens, wie wir gleich hier constatiren wollen, der 278 Druckseiten um-
fassende, mit ungemeiner Sorgfalt und einem nicht geringen Aufwande von
Sachkenntnis gearbeitete Ausstellungskatalog (Verlag des Mährischen Gewerbe-
museums, Preis 20 Kr.)
DRESDEN. HISTORISCHES MUSEUM. Nach den Berichten aus den könig-
lichen Sammlungen x897 ist das Monogramm L T auf dem silbernen
Beschläge an dem Kurschwert des Kurfürsten Moriz (Saal E, Nr. 562), einem der
wertvollsten Stücke der Sammlung, als das Zeichen des Gold- und Silber-
schmiedes Lorenz Trunck zu Nürnberg ermittelt worden, eines Meisters, dessen
Name zwar in der Kunstgeschichte nicht ganz unbekannt war, von dessen Werken
jedoch bisher keines nachgewiesen werden konnte. Die Arbeit an der Scheide und
an dem Gefass des Schwertes bezeugt eine so gewandte Technik, eine so feine
Empfindung für ornarnentale Ausschmückung, einen so gediegenen Geschmack bei
Verbindung des lebenden und des todten Beiwerks, dass dem Meister schon
durch dieses Stück ein Platz neben den besten Goldschmieden seiner Zeit gesichert
erscheint. Inzwischen sind aber zwei weitere Arbeiten von ihm in den kaiserlichen
kunsthistorischen Sammlungen zu Wien aufgefunden worden; somit dürfte nun-
mehr die Feststellung der künstlerischen Persönlichkeit Truncks nicht mehr
lange auf sich warten lassen. - Endlich theilt der Director des historischen
Museums, M. v. Ehrenthal, noch folgende interessante Entdeckung mit: An einem
Schmuckkästchen von Ebenholz (Saal B, Wand II) weist das silberne Beschläge
technisch und stilistisch so viele verwandte Züge mit den bekannten Arbeiten des
Marburger Kupferstechers und Goldschmieds Anton Eisenhoit auf, dass wir es
als Arbeit dieses Meisters bezeichnen können, obgleich dessen Signum oder ein
sonstiger Nachweis über die Herkunft des Kunstwerks fehlt. P. Schumann.
PRAG. PREISAUSSCHREIBEN. Das kunstgewerblicheMuseum der Handels-
und Gewerbekammer in Prag (Rudolphinum) schreibt für das Jahr x898
folgende Preisaufgaben aus: x. Granat-Garnitur, bestehend aus einer Broche und
Ohrgehängen, bei ausschliesslicber Verwendung der Granate; Fassung in vergol-
detem Silber, der Verkaufspreis darf ein Maximum von 6o Kronen nicht über-
schreiten. x. Preis 160, 2. Preis x2o, 3. Preis 80 Kronen. 2. Tischdecke für einen
Salontisch mit Verwendung von Application, Arbeit und Stickerei auf dunklem
Grunde (schwarz ausgenommen). Die Grösse bis x 50 Centimeter zu x20 Centi-
meter; der Verkaufspreis darf ein Maximum von x20 Kronen nicht überschreiten.
x. Preis 240, 2. Preis x80, 3. Preis x2o Kronen. 3. Blumentopf (cache-pot) aus
gebranntem unglasirten Thone; Durchmesser der oberen Öifnung höchstens