ist in Blindpressung mit Kranichen gemustert, das
rothe Obergewand mit dem Flussmuster und
Fächern. Ihre beiden jungen Dienerinnen (Kamuros)
sind in Dunkelgrün gekleidet. Diese kräftige, ernste
Farbenstimmung ist für den Meister und die Zeit
nach 1770 durchaus bezeichnend. Ist auch hier
wiederum der Hintergrund nicht angegeben, so ist
doch die Handlung durch die geschickte Vertheilung
der Figuren über die Fläche vollkommen deutlich
gemacht.
Das dritte dieser Blätter vertritt die Gattung
jener langen Streifen, die gleich den Malereien i
gleichen Formats, mit denen sie den Namen Kake-
mono gemein haben, an der Innenseite der Thür-
pfosten befestigt zu werden pflegten. Es stellt einen
vornehmen jungen Mann mit einem Falken auf der
Hand dar; im Hintergrunde den Berg Fuji, dessen
schön geformte Spitze aus niedrig gehenden Wol-
ken hervorschaut. Wie der Künstler hier den
schmalen Raum dazu benutzt hat, eine lang-
gestreckte Gestalt von ungesuchter Anmuth der
Bewegung vorzuführen, so zeichnet er sich über-
haupt auf dem Gebiete dieser Darstellungen aus,
die häufig auch zwei, drei, ja mehr Personen
in ausnehmend kunstvoller und doch durchaus
natürlich erscheinender Gruppirung enthalten.
Derselben Gattung gehört auch die Frauen-
gestalt von Shunsho an, jenem Meister, der als .
ein Zeitgenosse Korlusais eine kräftigere, männ-
liche Richtung einschlug und sich namentlich durch
seine Schauspieler-Darstellungen auszeichnete,
deren Typus er für die ganze Folgezeit ausgebildet I
hat. Durch die grosse, vorn angebrachte Schleife
des Gürtels ist die Dargestellte als eine Courtisane
charakterisirt; die ehrbaren Frauen trugen diese
Schleife hinten. Das schwarze Gewand ist mit '
grauen Fächern gemustert; klein vertheilte grüne
und gelbe Flecke vervollständigen den ernsten
zqa
Shunsho, Courtisane
Farbenaccord. Die Gestalt ist, wie überhaupt diejenigen Shunshos,
untersetzter als die der vorhergehenden Zeit; erst gegen das Ende des
Jahrhunderts begannen die Körperverhältnisse wieder in die Länge
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