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Seite des Gegenständlichen, durch eine stärkere Berücksichtigung der
Landschaft und der Thierdarstellung, Neues gebracht, zu der Aus-
bildung des Stils aber kaum etwas Wesentliches beigetragen hat.
Von den drei Blättern der ersten Gruppe trägt das von Kiyömasu
den alterthümlichsten Charakter, da es von treuer Naturnach-
ahmung scheinbar ganz absieht und nur auf die kraftvollste und
zugleich knappste Wiedergabe eines bestimmten Eindrucks ausgeht.
Wie in der ganzen vorangehenden, jahrhundertelangen Entwickelung
der Malerei ist hier entsprechend der chinesischen Kunst, die stets
das Vorbild für die japanische gebildet hat, vor allem geschlossene
Masänobu, Der Saketrank
Composition und decorative [Wirkung angestrebt. Solches ist auch
das auszeichnende Merkmal der nachfolgenden Entwicklung des
japanischen Holzschnitts geblieben, solange er sich die frische Kraft
bewahrt hat. Dargestellt ist ein Priester, der am Fusse des Berges Fuji
hinter einer Courtisane einhergehend, seinen Reisehut am Ende seines
Stockes als Schirm über sie hält. Zu der einfachen Umrisszeichnung
in derben rundlichen Strichen sowie den kräftigen Massen des
schwarzen Obergewandes des Priesters gesellt sich hier als alter-
thümliches Element die Färbung in nur zwei, ganz conventionell
gehaltenen Tönen, hellgrün und karminroth. Solcher Farbendruck
kam aber erst nach 1740 auf und blieb dann durch etwa zwei Jahr-