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Volltext: Monatszeitschrift I (1898 / Heft 8)

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Oberfläche gewellt und ge- 
rifft wird, damit sie in der 
Handfläche leichter zu halten 
seien, wie ihre Mündung 
ausbaucht und sich erweitert, 
damit sie nicht aus der Hand 
gleiten, wie zu demselben 
Zwecke an dem dünnen 
röhrenförmigen l-Ialse der 
henkellosen Flaschen oben 
Ringe angemacht werden, 
wie bei den grossen Kübeln 
solche Reifen zum bequemen 2 
Anfassen des ziemlich i 
schweren Gefässes dienen, 
wie die flachen Frucht- 
schalen, die auf den Fuss- 
boden und niedrige Tabou- 
rette zu stehen kommen, 
auf Füsse gestellt werden, 
damit ihr Inhalt der dar- 
nach langenden Hand näher 
liege u. s. w. Die Profil- 
schnitte zeigen auch, dass 
alle dieseErweiterungen und 
Ansätze, eigentliche Henkel 
und Ohren ausgenommen, 
mit der Gefässform unter Einem hergestellt wurden. Sicherlich fällt 
auf, dass in dem Decor der Profangläser Musiker, Reiter auf der Jagd 
und beim Polospiel, kämpfende Vierfüssler, Fischchen und prächtige 
Vögel nicht selten vorkommen, an den Lampen aber die menschliche 
Figur und das Thier gänzlich fehlen. Abgesehen davon, dass sich 
der mohammedanische Orientale bei den Gebrauchsgegenständen 
weniger an das Verbot der Darstellung lebendiger Wesen hält als bei 
den Cultusobjecten, wird ihr reichliches Vorkommen an jenen Gläsern 
die Ansicht des Verfassers von ihrem östlichen Ursprunge wohl unter- 
stützen dürfen, wie auch die stilisirten Wolkenzüge - chinesische 
Anklänge wie bei den Teppichen - und das bauschige, persisch- 
syrische Costüm der dargestellten Männer. Geometrische Flecht- 
muster kommen nur an Profangläsern vor, die Schrift, welche in der 
arabischen Decoration eine so hervorragende Rolle spielt, und einige 
 
Moscheelampe, XIV. Jahrhundert. Collection Charles 
Mannheim, Paris (circa i], der Originalgrösse)
	        
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