Wappen der Besteller oder Eigenthümer sind überall anzutreffen,
nur dass die Votiv- oder Besitzerinschriften an den Lampen häufiger
angebracht sind als an den Hausgefässen; diese sind auch daher
seltener datirbar als jene.
Die verhältnismässig bedeutende Zahl der Lampen und auch
ihre Datirbarkeit ermöglichen, den Wachsthum und Niedergang der
Emailmalerei viel besser zu verfolgen, als die seltenen Profangläser,
wobei jedoch nicht übersehen werden darf, dass ihr Decor in der
Regel etwas kräftiger und derber gehalten ist als an Flaschen,
Schalen etc.; ihre Wirkung war für grössere Distanzen berechnet.
Nicht alle Lampen besitzen jedoch eine gleichmässig reiche, färbige
Ornamentirung und nicht alle sind aus dem farblosen, durchsichtigen,
jedoch etwas trübschmutzigen oder milchigen Glas. Eine Ausnahme
bildet eine leicht gerippte Lampe des Musee national de Part arabe in
Cairo, ohne jede Polychromirung, und andere, die nur eine äusserst
spärliche farbige Verzierung haben, eine Lampe in dem Besitze des
Captains W. J. Myers in London, deren Glas saftig grün untermalt
ist, und eine bei Ch. Mannheim in Paris, deren Glasmasse leuchtend
blau ist. Das schüttere Ornament an der letzteren ist in weissen, roth
contourirten Linien ausgeführt, an der vorletzten in Gold, mit rothen
Umrissen.
Das Gold spielte in der Polychromie der orientalischen Gläser
eine weit grössere Rolle als ihr jetziger Zustand dem ersten Blicke
verräth. Es wurden nämlich sämmtliche Umrisse des farbigen Decors
mit dickem Gold vorgezeichnet, dann mit dünnflüssigem jene Flächen,
die nicht mit Emailfarben gedeckt werden sollten, ausgefüllt und
ausserdem feine, zierliche, durchbrochene Goldornamente aufgemalt.
Leider ist gerade dieser feine Goldauftrag selten vorhanden, er lässt
sich meistens nur durch matt gebliebene, kaum deutliche Spuren
nachweisen, und diesen ist G. Schmoranz mit besonderer Sorgfalt
nachgegangen und hat einige Proben von restaurirten vegetabilen
und Flechtomamenten, die ursprünglich in Gold ausgeführt waren,
gebracht. Sonderbarerweise haben die arabischen Decorateure diese
delicaten Muster mit rothen, flüchtig hingestrichenen Linien hervor-
zuheben gesucht, ohne dabei die Eorm des Goldornamentes besonders
zu beachten. i
Die Form der Lampen wiederholt nur zwei Typen, dagegen ist
aber die Eintheilung ihrer Decoration, wovon das „Glaswerk" schöne
Beispiele bringt, um so mannigfaltiger. Einmal bedeckt einheitliches
Blätterornament ganz gleichmässig den Körper, das anderemal sind
die Ornamente reihenweise, friesartig angeordnet. Kreisrunde Medail-