Zurückhaltung ge-
wahrt. Erreicht
wird diese Wir-
kung durch die
Schlichte Behand-
lung der Wände
und vornehmlich
der Stuckornamen-
te, wobei noch
besonders auf die
strenge Inne-
haltung eines be-
stimmten orna-
mentalen Principes
geachtet werden
mag: es ist für
die Stellung Ber-
lepsch's unter den
MeisterndesKunst-
handwerks charak-
teristisch, dass er
nie die künstleri-
sche Willkür über
die Gesetze des Sti-
les hinausschiessen
lässt. Er hält sich
duTChweg an die H. Pössenbacher jun., Schrank aus hellem Maserholz mit Metall-
Grundsätze einer beschlägen, ausgeführt von Anton Pössenbacher
strengen Stilisirung
der Flachornamente, selbst dort, wo ihn die natürliche Form der
vegetabilischen Motive leicht zu einer naturalistischen Behandlung
hätte verführen können. In solchen Dingen, die manchen unter den
Jüngeren als schulmässige Pedanterie erscheinen, bewährt sich der
Schüler Gottfried Sempers. Berlepsch hält, je intensiver er sich mit
decorativen Aufgaben befasst, desto strenger in allen Dingen Mass;
man erinnere sich nur seiner Möbel im Vorjahre. So sind seine Räume
nirgends überladen, noch mit Möbeln oder Zierstücken überfüllt.
Eine ähnlich einheitliche, aber im Charakter durchaus verschiedene
Wirkung erzielt Emanuel Seidl mit seinem überaus reizvollen, modern
pompejanischen Raum. Die Lichtverhältnisse waren auch hier nicht
günstig, sind aber doch geschickt ausgenützt. Wie fein abgestimmt