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Volltext: Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild: Croatien und Slavonien

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Ober-Pannonien, der am mittleren Laufe der Save lag und Savia hieß, hatte hier 
seinen Amtssitz. Siscia war auch sehr früh der Mittelpunkt einer christlichen Diöcese 
und verehrt in dem unter Diocletian Hingerichteten Bischof St. Quirinus seinen 
hervorragendsten Märtyrer. 
In Siscia befand sich ferner eine Münzstätte; auf einer Münze von Gallienus und 
Probus sehen wir die Stadt Siscia personificirt und mit dem Ehrentitel tVuAusla 
ausgezeichnet. 
Als bezeichnend für die Größe und Pracht der Römerstadt an der Save mag eine 
Cista aus Cedernholz angeführt werden, worauf in flachem Relief die personificirte 
Darstellung der Weltstädte Rom, Coustantinopel, Nicodemia, Carthago und daneben auch 
Siscia in Gestalt einer gekrönten Frau dargestellt ist. Die- Zusammenstellung Siscias 
mit den Weltstädten mag auf einen verzeihlichen Localpatriotismus des Künstlers 
zurückzuführen sein, sie bekundet aber immerhin die Blüte der Stadt, wie nicht minder 
die zahlreichen Funde, die das auf römischen Substructionen stehende Sissek geliefert hat. 
In jenem Theile Pannoniens, den das heutige Slavonien umfasst, war Sirmium, 
das heutige Mitrovica, die Hauptstadt. Es bestand schon vor der römischen Invasion und 
wurde im Jahre 6 n. Ehr. während des Batonenaufstandes von den Breukern belagert, 
die aber bei den volcäischen Sümpfen nächst dem heutigen Essek vom Legaten Cäcina 
Severus besiegt wurden. Die Stadt blühte rasch zu einer „Weltstadt" empor, wie sie 
Herodian nennt, und seit dem III. Jahrhunderte weilten hier selbst Kaiser. Die Kaiser 
Probus, Claudius II. und Aurelian waren sogar aus Sirmium gebürtig. In Sirmium 
befanden sich: ein kaiserlicher Palast, ein Theater, eine Waffenfabrik, Bäder, wie behauptet 
wird, eine dem heil. Synerotes geweihte christliche Metropolitankirche, und in späterer Zeit 
war es sogarSitz eines der höchsten Beamten des römischen Reiches, des Präfectus Prätorio. 
Außer diesen beiden Städten gab es eine ganze Reihe von Municipien und 
Colonien, deren Ruinenfelder noch heute Zeugniß von dem fortgeschrittenen Cultur- 
zustande des Landes unter der Herrschaft der Römer abgeben. Wir wollen darunter nur 
folgende nennen: Taurunum (Semlin), Bassianae (Petrovci), Cibalae (Vinkovci), Mursa 
(Essek), Marsonia (Brod), Aquae Jassae (Warazdin-Teplitz), Aquae Balissae (Daruvar). 
Croatien und Slavonien theilten in römischer Zeit alle Schicksale des Weltreiches 
und gehörten zu den ersten Provinzen, die unter dem Anpralle der Europa überflutenden 
Barbaren zu leiden hatten. Im Jahre 441 wurde besonders Sirmium von der „Gottes 
geißel" Attila heimgesucht. Die östlichen Kaiser, welche es besaßen, überließen es ganz 
der Plünderung der Hunnen; der letzte römische Präfect Apennins musste aus Sirmium 
fliehen, und mit ihm der Bischof. 
Im Jahre 493 eroberte der Gothenkönig Theodorich die Provinzen.
	        
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