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Armsessel, Eichen, um 1620 Tisch. Eichen, xöoü (Worshipful Company
(Thomas Wardle, Esq.) of Carpemers)
ursprünglich mit den Decorationen für Maskeraden und dramatische
Darstellungen betraut gewesen zu sein, die am Hofe stattfanden. Ihm
oblag es, Innendecorationen, Holzverkleidungen, Pforten und Thüren,
sowie Möbel zu entwerfen. Sein künstlerisches Geschick kam nament-
lich bei der raschen Herstellung temporärer Baulichkeiten und Räume
zur Geltung. So wurde er Architekt und arbeitete viele Jahre in dieser
Eigenschaft. Zahlreiche Möbel, welche unter dem Namen Chippendale
gehen, erinnern uns durch ihren etwas schweren Bau und ihre Orna-
mentik an Wren. Nicht selten tritt uns auch sein Geschmack und der
seiner Schüler auf dem Gebiete der Holzschnitzerei in einzelnen
Räumen Alt-Londons entgegen. Die jetzt noch aufgefundenen Details
der Schnitzarbeit dieser Schule sind häufig zu wiederholtenmalen mit
weisser Farbe bestrichen worden. Entfernt man diese, so zeigt sich
die Schnitzerei in ihrer vollen Schärfe und Schönheit. Ein Schnitzer ganz
besonderer Begabung, der unter Wrens Leitung das Innere mancher
Bauten schmückte, war Grinling Gibbons. Seine Arbeiten finden sich
in der St. Pauls-Kirche, in einzelnen Zimmern von Hampton Court und
in Pedworth House in Sussex. Charakteristisch sind seine Darstellungen
von Blumen und Spitzen in Holzschnitzerei. Seine Freihand-Schnitzerei
hat nichts gemein mit der Strenge, die bei rein architektonischer
Decoration nothwendig ist und nur auf die Schönheit und Wirkung
des Ganzen hinzielt. Seine herabhängenden Guirlanden auf ebener
Fläche wirken ebenso schön wie seltsam.