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Volltext: Monatszeitschrift I (1898 / Heft 11 und 12)

Elfenbein, mit wirkungsvoll 
vertheilten Spiegeln versehen. 
Kleine Schränke aus Ceylon 
und China, mit Lackorna- 
menten bedeckt, wurden zu 
dieser Zeit, in welcher haupt- 
sächlich Holländer den Han- 
delsverkehr zwischen Europa 
und Indien vermittelten, mit 
silbernen Schlossplatten und - 
Beschlägen montirt. 
Als bemerkenswert mag 
bei den Einrichtungsstücken 
der alten Häuser in London 
und auch an anderen Orten Englands die Verwendung eingelegter 
Arbeit bei Spiegelrahmen, Sessellehnen und Thiiren von kleinen 
Schränken und Truhen, und zwar in holländischer Manier, hervor- 
gehoben werden. Gewöhnlich stellt die Zeichnung bei dieser 
Marqueterie-Arbeit eine Art Seepflanze oder ein aufstrebendes 
Ornament dar, ganz verschieden von den kühneren und interessanteren 
Zeichnungen an den italienischen Werken. Diese Art von Zeichnungen 
fand bald allgemeinen Beifall. Sessel und die Vorderseiten von Truhen 
und Laden zeigen mitunter Blumentöpfe mit Vögeln, Jasminbliiten etc. 
Noch heute werden moderne Imitationen dieser Art in Massen in 
Holland erzeugt. 
Königin Anna Stuart, die letzte Herrscherin aus ihrem Hause, 
folgte auf Wilhelm von Oranien im Jahre 1702. Sie hielt die 
classischen Traditionen ihrer Familie bei allen architektonischen 
Werken und ihrer künstlerischen Ausschmückung aufrecht, auf die 
sich ihr Einfluss erstreckte. In der That geht die heute allgemein 
verbreitete Einrichtungsart unter ihrem Namen, obzwar sie erst 
unter der Regierung ihrer Nachfolger aufkam. Die ausgebauchten 
Tischfüsse und die Sessellehnen der Zeit sind fein geschnitzt, und die 
Arbeit bleibt frisch und scharf. Pappel-, Buchen-, Eschenholz und für 
vergoldete Rahmen Weiden kommen bei diesen Gegenständen in 
Verwendung, I-Iolzarten, die, wenn sie nicht sehr gut behandelt werden, 
viel weniger dauerhaft sind als Eichenholz und Mahagoni. 
Das 18. Jahrhundert war es, welches die heute mit Recht so sehr 
geschätzte Art der Möbel hervorgebracht hat. Die Möbel des 16. und 
der grössere Theil jener des 17. Jahrhunderts, schwerer und malerisch, 
geeignet für Räume mit Eichenholz-Panneaux, Telamon-Figuren 
 
Wiege, Eichen, datin 1687 (Stuan M. Samuel, Esq.)
	        
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