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Full text: Monatszeitschrift I (1898 / Heft 11 und 12)

CÜRATORIÜM. Das Curatorium des Österreichischen Museums trat am 
11. November 1898 unter dem Vorsitze Sr. Excellenz des Herrn Oberst- 
kämmerers Grafen Hugo Abensperg-Traun aus Anlass des Rücktrittes Sr. kais. 
Hoheit des durchlauchtigsten Herrn Erzherzogs Rainer vom Protectorate des 
Österreichischen Museums zu einer ausserordentlichen Sitzung zusammen, über 
welche das nachstehende Protokoll, welches von sämmtlichen anwesenden Cura- 
toren gezeichnet wurde, vorliegt. 
Se. Excellenz der Herr Präsident Graf v. Abensperg- Traun eröffnet die 
Sitzung mit einer sehr innig empfundenen Gedächtnisrede auf das schreckvolle 
Hinscheiden Ihrer Majestät der Kaiserin Elisabeth. Ferner macht Se. Excellenz 
Mittheilung, dass Se. kais. Hoheit der durchlauchtigste Herr Erzherzog Rainer ihm 
von seinem Rücktritte vom Protectorate des Österreichischen Museums Mittheilung 
gemacht habe. Infolge dessen beschliessen die anwesenden Herren Curatoren, die 
folgende Erklärung zu Protokoll zu geben: „Im I-Iinblicke auf den höchstbetrüben- 
den Rücktritt Sr. kais. Hoheit des durchlauchtigsten Herrn Erzherzogs Rainer vom 
Protectorate des k. k. Österreichischen Museums für Kunst und Industrie erklären 
die gefertigten von Sr. kais. Hoheit ernannten Mitglieder des Curatoriums, ihr 
Ehrenamt als Curatoren zurückzulegen." Dieser Kundgebung hat sich zufolge Mit- 
theilung des Herrn I-Iofrathes Walcher v. Moltheim Se. Durchlaucht Fürst Johann 
von und zu Liechtenstein vollinhaltlich angeschlossen. Se. Excellenz der Herr 
Präsident des Curatoriums dankt sämmtlichen Mitgliedern des Curatoriums für 
ihre Unterstützung, welche Ansprache Se. Excellenz Herr v. Dumba mit Worten 
warmer Danksagung für die ausgezeichnete Wirksamkeit Sr. Excellenz des Herrn 
PräsidentenGrafen Traun erwidert. Hierauf wurde die Sitzung geschlossen. (Folgen 
Unterschriften). 
TATUTEN DEs K. K. ÖSTERREICHISCHEN MUSEUMS 
FÜR KUNST UND INDUSTRIE. Genehmigt mit AllerhöchsterEnt- 
schliessung vom 28. November 1898. 
Zweck und Einrichtung des Museums. 
Q. l. Das k. k. Österreichische Museum für Kunst und Industrie hat die Auf- 
gabe, durch I-Ierbeischaffung und Bereitstellung der Hilfsmittel, welche Kunst und 
Wissenschaft bieten, die Leistungsfähigkeit der Kunstgewerbe zu heben, den 
Geschmack der Kunstgewerbetreibenden und des Publicums zu wecken und zu 
veredeln und so die kunstgewerbliche Thätigkeit zu fördern. Indem dasselbe an 
der Hand ausgewählter Sammlungen, durch Vorführung eigenthümlicher und 
hervorragender moderner Muster, in Wort und Schrift, die Einsicht in den Formen- 
reichthum und die Arbeitsweisen älterer Kunstperioden vermittelt und mit den 
Fortschritten und Wandlungen des Geschmackes, welche die Kunst und das 
Kunsthandwerk auf neue Wege führen, bekannt macht, soll es den Blick erweitern, 
den Sinn für das Mustergiltige und Lebensfähige schärfen und nicht bloss 
zu correcten Nachahmungen befähigen, sondern selbständige Schöpfungen hervor- 
rufen. 
5. z. Im besonderen dienen zur Erreichung dieser Zwecke folgende Mittel: 
a) Sammlungen kunstgewerblicher Objecte älteren Stils, die, soweit dieses 
nützlich und ausführbar erscheint, auch zu geschlossenen Ensembles geordnet,
	        
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