Theilansicht aus dem Audienzsaal mit dem Doppdporxräx Maria Theresias und ihres Gemahl:
Das lebensgrosse Porträt Kaiser Joseph II., von Leopold
Montagna in Wien, aus dem Jahre 1774, nimmt den mittleren
Platz der Längsseite ein. Montagna arbeitete vieles für die Bilder-
galerie in St. Florian, deren Ordnung und Aufstellung er unter dem
bilderfreundlichen Propste Matthäus, dem er häufig die Anschaffung
neuer Gemälde vermittelte, durchführte. Der vergoldete Rahmen, eine
Wiener Arbeit, zeigt bereits den Übergang des Geschmackes vom
Rococo zum Stile Ludwig XVI. Über den Portalen sind Medaillons
mit Emblemen und Sinnsprüchen, welche auf die einst das halbe
Europa umspannende Herrschaft des Hauses Habsburg zielen und
Putten, welche die Wappenschilde kaiserlicher Kronländer halten.
An der vierten Seite des Saales, wo die Fenster liegen, gewahren
wir vor allem einen mächtigen venezianischen Spiegel, 2 Meter 12 Centi-
meter hoch, I Meter breit. Die Fensterleibungen sind mit reizenden
Blumenstücken und spielenden Putten bemalt, von der Höhe fliessen
rothseidene Draperien und Lambrequins herab. Das Meublement
an den Fensterpfeilern besteht aus viereckigen Tischen, welche
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