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Volltext: Monatszeitschrift II (1899 / Heft 3)

bis auf den Fussboden 
herab mit Purpursammt 
verhängt sind, seitlich be- 
gleitet von je zwei Mohren, 
welche Gueridons halten, 
um Arrnleuchter darauf zu 
stellen. Eine Anzahl impo- 
santer rothsammtner Lehn- 
Stühle und hoher Rück- 
sessel stehen an den Wän- 
den herum. 
Über all diesen Herr- 
lichkeiten wölbt sich auf 
schönen Karnies das inter- 
essante Deckengemälde 
von Wenzel I-Ialbax. Es 
stellt nach den Visionen 
des Propheten Daniel (pro- 
pheüa Danielis cap. VII) 
die vier Reiche der Welt 
vor. Da dieser Saal zur 
Zeit seiner Entstehung 
zu einem grossen Tafel- 
zimmer bestimmt war, 
nimmt die künstlerische 
Km-nin im Audignggggl Ausstattung auch auf diesen 
Zweck Bezug. Es werden 
Scenen aus den Gastmählern des Kambyses, Belsazar, aus dem Leben 
Alexanders des Grossen und Sullas illustrirt; die Mitte aber nimmt 
der alles verzehrende Saturn ein. I-Ialbax malte die Architektur 
und das dritte und vierte Deckenmedaillon, als ihn der Tod ereilte. 
Die übrigen Theile des Entwurfes, namentlich die Gestalt Saturns 
inmitten der Decke, sind ein Werk des churbayerischen I-Iofmalers 
Johann Degler aus München, eines Mannes von unverkennbarem 
Talente. 
Wir verlassen nun diesen schönen Saal, der von dem patrio- 
tischen Prälaten Claudius vorzüglich der Verherrlichung Kaiser 
Karl VI. gewidmet war und den wir in allen Einzelheiten schildern 
wollten, weil er ein unangetastetes, getreues Bild einer vornehmsten 
Ausstattung aus den ersten Decennien des XVIII. Jahrhunderts 
wiedergibt.
	        
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