rischen Lebens. Die politischen
Ideale des Landes waren zwar
unterdrückt, aber nicht erstor-
ben, sie kamen zum mindesten
in den Sitten und Gebräuchen,
in der Litteratur und nament-
lich in der Dichtkunst zu
kräftigem Ausdruck. Der letzte
romantische Versuch des
„bonnie Prince Charlie", Krone
und Land dem HauseI-Iannover
abzuringen, war gescheitert.
Die Hochlande Schottlands
wurden mit Feuer und Schwert
verwüstet, die Anhänger der
Stuarts bis in die letzten Zu-
fluchtsorte, welche ihnen die
opfermuthige Treue ihrer
Clansleute gewährt hatte, ver-
folgt. Viele der Besten waren
im Kampfe gefallen, andere
mussten ein kummervolles
Dasein in der Verbannung fristen. Durch die Abschaffung der Gerichts-
barkeit der Clanshäupter, durch das drakonische Verbot der Landes-
tracht und des Tragens natio-
naler Waffen war das Stammes-
bewusstsein auf das tiefste ge-
beugt. Trotzdem lebte derjakobi-
tismus in Gesinnung undWunsch
der Bevölkerung fort. Wer sich
in Schottland Tory nannte, war
Jakobit, und aller Hass ergoss
sich auf die Whigs, die Anhänger
der missachteten Hannoveraner.
Und nicht nur in den Highlands,
dem Herde aller jakobitischen
Bewegung, auch in den Low-
lands, in Edinburgh, wo Prince
Charlie kurze Zeit im Schlosse
Holyrood Hof gehalten und alle
Frauenherzen erobert hatte, war
Lady Raeburn, Eigenthum des Lord Tweedmouth
Sir Walter Scott, Eigenxhum der Familie Raeburn