Wallraf-Richartz, der Sammlungen M. vom Rath, Niessen, Merkens,
Forst in Köln, die der Museen von Bonn, Worms und Wiesbaden mit
vereinzelten Ausnahmen. So wurde eine Oenochoö mit Trulla des
Bonner Museums in dem nahen Gelsdorf gefunden, eine Flasche des
Paulus-Museums in Worms im benachbarten Grabfelde von Maria-
Münster, ein Becher des Wiesbadener Museums in Wiesbaden selbst.
Die Pilgerflasche mit Rosettenschmuck, die das Kensington-Museum
besitzt, ist ebenso wie das Strassburger Exemplar wegen der völligen
Gleichartigkeit in Material, Technik und Decoration derselben
Provenienz wie das kölnische. Eine früher bei Charvet in Paris, jetzt
im Metropolitan-Museum zu New-York befindliche Oenochoä rührt
nach Fröhner von den cyprischen Funden Cesnolas her. Diese Notiz
muss auf einer irrigen Angabe beruhen. Das Stück unterscheidet sich
in nichts von den Kölner Funden und ist wahrscheinlich, gleich vielen
anderen dieser Sammlung, aus dem rheinischen Kunsthandel
erworben. In Italien fand ich als einzige Probe der Schlangen-
fadentechnik nur einige Scherben im Lateran-Museum, welche aus
Ostia stammen und wohl importirt sind. In den Sammlungen von
Mainz, Hamburg, Trier, wie in den französischen und belgischen
Localmuseen scheinen sie ganz zu fehlen. Nach dem gegenwärtigen
Stande unserer Kenntnis dürfen wir somit die Fabrication der
Schlangenfadengläser in den Bezirk von Köln verlegen. Die nahen
Sandlager von Nivelstein und I-Ierzogenrath begünstigten hier die
Entwicklung der Glasindustrie, von welcher auch die im I-Iochwalde
bei Düren und in Köln selbst aufgefundenen Reste von Glashütten, die
Massenausbeute von Gläsern in den kölnischen Nekropolen zeugen.
Als die frühesten Versuche, mit dem Schlangenfaden zu decoriren,
haben wir die Gläser der ersten Gruppe zu betrachten, deren
Verzierung noch an den Zickzackfaden erinnert, darunter die Regens-
burger Kanne. Die noch recht unbeholfene Zeichnung an ihr hat
grosse Ahnlichkeit mit der Verzierung eines Thonbechers aus
Andernach, welche in rother Barbotine ausgeführt ist. (Könen,
Gefässkunde T. XI. I4.) Man versetzt solche Arbeiten in die flavische
Zeit, aber ohne stichhaltige Gründe; sie können ganz wohl noch
in das lLjahrhundert hinabreichen. Denselben Spielraum zur Datirung
gewähren die Sigillatanäpfe mit senkrechten Wandungen, wie zum
Beispiel der von Asberg, welchen die in Formen geblasenen Circus-
gläser der Normandie nachgebildet sind. Ausser der Napfforrn haben
sich die der Oenochoä, der plattbauchigen und birnförmigen Flaschen
bei feineren Glaswaren bis in das II. und III. Jahrhundert hinein
erhalten, während das Handwerk bei Gebrauchsgegenständen zu