'aus mehreren Stücken
als besonderes Zimmer gestaltet hat. Der Kamin ist ein richtiges Gesammtkunst-
werk. Sein äusserer Mantel ist natürliches Eichenholz und wächst unmittelbar aus
dem gleichartigen Lambris der Saalwand heraus. Alles Architekturspielen ist
vermieden. Wir sehen
eine einfache, gediegene
Nutzform, die aber nach
innen hin- starke deco-
rative Werte enthält.
Unter dem Kaminsims
stehen rechts und links
derFeuerung die lebens-
grossen Figuren Adam
und Eva, von Engelhart
modellirt und unter
seinen Augen von Ze-
lezny in Lindenholz ge-
schnitzt; jede Figur ist
zusammengesetzt, um
das Springen hintan-
zuhalten, und mit leicht
gefärbtem Wachs ge-
tönt. Durch das Hinüber-
reichen des Apfels wird
die Feuerung auch oben
mit einer lebendigen,
hellen Form einge-
rahmt. Dort wächst aus der Mitte der Apfelbaum empor, dessen Äste den Kamin-
sims stützen und auch etwas Laub mit einer Spur von Grün zeigen.Durch das Geäst
hin ringelt sich ferner die Schlange, ein mehrere Meter langes Thier aus getriebenem
Kupfer (von Georg Klimt), das aus mehreren Stücken zusammengelöthet ist. Wie
sie sich in kleinen Spiralen und weitgeschweiften Schlingen um die Äste schmiegt
und zuletzt in gross geschwungener Kurve den Kopf frei vor die Kaminöifnung
niederhängen lässt, bildet sie eine überaus fein abgewogene Empündungslinie.
Das Kupfer ist nicht patinirt, sondern durch l-litzung gefärbt, so dass der Rücken
bräunlich dunkel, der Bauch heller mit röthlichem Schimmer erscheint. Die
Fusseisen in den beiden unteren Ecken der Kaminöifnung sind Büsche von kupfer-
getriebenen Irisblumen, deren schwertförmige Blätter sich schützend verbreiten,
während die hohen Stengel mit papierdünn getriebenen Blüten von seitwärts
hereinspielen. Der innere Kaminmantel ist aus blankem Kupfer getrieben (von
Hauska). Als Bekrönung des Kamins dient ein Panneau, das eine Thierscene aus
dem Paradiese darstellt, mit einem hohen Schneeberg im Hintergrund. Es wird
in Seidenstickerei ausgeführt. Engelharts Kamin ist eine reife Frucht der modernen
kunstgewerblichen Bewegung, zugleich aber ein Beweis, wie günstig diese dem
selbständigen Schaffen ist.
Auch die Maler der Secession haben die letzten Monate gut benützt. Rudolf
von Alt erregt das gewohnte Staunen mit seinen Blättern aus diesem und dem
vorigen Jahre (Gastein, Salzburg, Venedig, Rom). Gustav Klimt hat sein Supraport:
Kolo Moser, SloHmuster, ausgeführt von Job. Backhausen t Söhne