mit kleinen Perlchen besetzt ist. Zwischen den beiden identischen
Mustern sind als Trennung je zwei schräge Schlangenläufe angebracht.
Die Fäden sind opak weiss und ungleichmässig, die Decoration macht
den Eindruck eines frühen, unbefriedigenden
Versuches, etwas Neues zu schaffen. Eine
platte Flasche der Sammlung Maria vom Rath
in Köln ist auf jeder Seitenfläche mit einer Art
Rautenmuster verziert, das mit einer kleinen
Volute beginnt und nach einer Verschlingung
mit einer anderen, sehr unorganisch ent-
wickelten Volute endigt. Die seitliche Be-
grenzung wird durch Doppellinien hergestellt,
die dem Umrisse des Körpers folgen.
Die zweite Gruppe bilden schlangenartige
Wellenbänder senkrechter Richtung. Ihrer drei
bis vier schmücken schlanke röhrenförmige
Becher mit kurzem Stengelfusse,manchmal auch
in breiteren Windungen den Bauch einer Kugel-
flasche (Bonner Provinzialmuseum), sonst
werden sie als Streifen zur Trennung der einzel-
nen Omamentfelder benützt. Sie beginnen oben
mit einem Tropfen, einerVolute oder einer kopf-
artigen Verdickung und laufen unten dünn aus.
Als dritte Gruppe fasse ich eigenthümliche, regellose Wellenranken
zusammen, welche mit einer Verdickung - einem geschnäbelten
Vogelkopf ähnlich - beginnen, oft spitz ausfahren, kleine Schlingen
und Wellen bilden und am Ende sich manchmal zu Voluten
zusammenrollen. Auf einer cylindrischen Kanne des Museums
Wallraf-Richartz kehrt in drei Reihen übereinander je viermal ein
phantastisches Linienspiel wieder. Der am Ansatze plattgedrückte
und gerippte Faden geht in geschweiftem Zuge nach abwärts,
beschreibt nach einem spitzen Bruche eine wagrechte Wellenlinie
und erhebt sich dann wieder steil zu einer Volute. So gleicht er einer
auf den Boden ringelnden, das Haupt erhebenden Schlange. Bei den
sogenannten Mauerkellen ist die äussere convexe Seite mit Mustern
dieser Art verziert, indem dasselbe Motiv viermal nebeneinander
gesetzt wurde. Sehr bezeichnend sind für diese Gruppe die scharfen
Brüche in den Windungen, das Entgleisen des Fadens, welcher dann
plötzlich umkehrt und eine kleine Strecke neben oder unter der
früheren Richtung zurücklegt. Die phantastischen Wellenzüge sind
mit einzelnen regelmässigen Formen combinirt, mit dem Herz-
Starnnion, Museum Wallraf-
Richartz