liegen ihm auch Stoffe, wie jener niederösterreichische Holzapfelbaum, dessen
Krone ihm in ein winziges Gebrösel aufgeht. Heutzutage denkt sich der Beschauer
freilich, dass die nämliche Wirkung durch drei frei und breit hingesetzte Töne
auch zu erreichen war.
i In solcher Detaillirung,
lk s ' . wobei die Welt unter
I I der Lupe erscheint, lebt
1 4 noch Altwiener Weise.
' Man begreift, dass
eine frühe Buchenstudie
förmlich Högefschen
Baumschlag aufweist.
Dazu kommen nun aber,
wieder ganz wie bei
Rumpler, mannigfache
,_ . . . Galerie-Anregungen.
Kolo Moser, Bodenbelag, ausgeführt von Joh. Backhausen ä Söhne Eine„Mondnacht an der
' Maas" erinnert anAlbert
Cuyp, eine Landungsbrücke mit einer Laterne im Abenddunkel an Aart van der
Neer, ein „Weg zum Dorfe" an Constable. So malt ein Bildungsmensch, der mit
der Kunstgeschichte gelebt hat. Unter den Neueren hat ihn gelegentlich Oswald
Achenbach stark beeinflusst; so in den Bildern: „Marktleute auf staubiger Strasse
bei Triest" und „Gartenfest in Riva". Dann wieder, im „Strand bei Monfalcone",
mischt er die feinsten graulichen und bläulichen Dünste, bis er fast an Jettel und
die Plattenseebilder des Ungarn Meszöly erinnert. Auch Schindlefsche Anklänge
melden sich oft. In einigen neuesten Bildern will er die Schotten streifen, geräth
aber dabei in die Nähe von Lichtenfels. Sie haben trotzdem malerischen Reiz, zum
Beispiel das „einsame Gehöft in Bukowina", wo sich aus sepiabraunen Schatten-
massen bleiche Gebäude hervorproiiliren. Auch die „Ruinenreste bei Rom" streben
Ähnliches an, mit complicirteren Mitteln. Seine südtirolische Sonne übersetzt er
sich aus dem Gelben jetzt gern ins Weissere („Porta San Michele in Riva" u. a.), als
fühle er einen Drang nach Herbheit. Mitunter geht er mit grauen Lufttönen
modern durch eine ganze Vedute („Strasse in Neuberg"). Dann wieder hat es ihm
auf einmal Böcklin angethan, wie ganz auffallend in der romantisch dunkel
massirten „Steintreppe mit Cypressen zu Assisi". Unter so vielerlei Einiiüssen,
die das mitlebende und mitrnalende Zeitkind erleidet, kommt er doch auch zum
selbständigen Ausdruck. Etwa in der kleinen Studie einer „Waldlichtung", einem
„Hohlweg im Herbstnebel", dem „Wirtshaus an der Aist", wo alles so regennass
ist, und dem prächtigen „Spätsommerabend in Schönna", wo die Piu-purspuren
des Abends durch das tiefe Dunkel eines verworrenen Dickichts brechen. in
modernere Richtungen wird der Künstler wohl nicht mehr hineingerathen, er ist der
Sohn einer anders geschulten Zeit, der einmal an Makarts Seite ein Aufüarnmen
erlebt hat und dann wieder in die Zahmheit eingekehrt ist. Das soll uns nicht
hindern, ihn historisch anzusehen und zu würdigen.
OLO MOSER. Wir theilen heute noch fünf textile Entwürfe dieses
Künstlers mit, im Anschluss an die drei, die wir in unserer vorigen Nummer
gebracht haben. Sie gehören zu der Zahl der für die Firma Backhausen und