An 60 plastische Werke sind seitdem
aus Arthur Volkmanns Werkstatt hervor-
gegangen, darunter das marmome Denk-
mal für den berühmten Chirurgen Richard
von Volkmann in Halle, zahlreiche Büsten,
z. B. die des Professors Wilhelm Weber
für die Universitätsbibliothek in Göttingen,
das Denkmal für Hans von Marees auf dem
evangelischen Friedhofe in Rom, Reliefs
(wie die Löwenjagd), kleinere und grössere
Figuren, darunter ein Mercur (im Volk-
mannschen Hause in Halle), eine Eva (im
Albertinum zu Dresden), ein Bacchus in
Marmor Museum zu Breslau), ein
Reiter und ein Germane neben einem er-
legten Eber Museum zu Leipzig), ein
Läufer u. a. m. Ein vollständiges Ver-
zeichnis von Volkmanns Werken bis zum
Jahre 1895 findet sich in dem Werke
„Die Familie Volkmann" von Dr. Ludwig
Volkmann (Leipzig, Breitkopf und I-Iärtel).
Wenn trotz der verhältnismässig {gf-Jly- R215.
grossen Anzahl seiner i Werke Arthur Anhllfvßlkmßnmnäm Ziel
Volkmann nur in engeren Kreisen bekannt ß
und hochgeschätzt ist, so liegt das an der Eigenart seiner Kunst und
seines Wesens. Von dem grossen Tagesmarkt und von den Partei-
kämpfen hält er sich fern, niemals hat er seine Persönlichkeit irgendwie
in den Vordergrund zu drängen versucht; er kennt nur den „stillen
sachlichen Ehrgeiz, aus dem allein echte Leistungen entspringen". Und
dann bieten seine Werke auch keinerlei stoffliches Interesse, welches
die grosse Menge ja leider noch immer allein in den Werken der
bildenden Kunst sucht. Hans von Marees spricht sich hierüber in
folgender Weise aus! „Jedes Werk der bildenden Kunst leidet an
Zweideutigkeit, die ihm ein doppelter Inhalt, ein künstlerischer als
bildnerischer Naturausdruck, ein stofflicher als Darstellung eines
Gegenstandes oder Vorganges, verleiht. So lange ein gesteigertes
Kunstleben den künstlerischen Rücksichten ihr unbedingtes Vorrecht
wahrt, ist dies für den Schaffenden bedeutungslos; er wird mit
gleicher Bereitwilligkeit jedes Stoffgebiet ergreifen, weil er auf jedem
mit der gleichen Freiheit seinen Zielen nachzugehen vermag. In
unserer Zeit wenden sich dagegen gerade die ernsten Begabungen