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gewesenen Minimum erhöhen, undzwar wie z. B. Beilage I. zeigt, von
13.650 H. auf 33.650 H.
Aus all' diesen Ursachen also und vornehmlich gestützt auf die
bisherigen Erfolge des Museums, d. i. auf die thatsächlich immer größer
werdende Inanspruchnahme desselben, welche selbstredend auf das drin-
gende Bedürfniss einer solchen Institution im Lande Mähren hinweist.
erlaubt sich das Curatorium an alle Mährer, insbesondere aber an
alle maßgebenden Factoren die Bitte zu richten, dem rnährischen Gea
werbemuseurn im Hinblick auf seine Wirksamkeit als ein Landesinstitut
und auf seine vielfache, im Interesse des Gewerbestandes des engeren
Vaterlandes allenthalben entwickelte Thätigkeit nach dem Muster anderer
Länder constante und hohe Jahressubventionen zuwenden zu
wollen.
Das Budget des mähr. Gewerbemuseums müsste und muss somit
nach dem früheren gegen den heurigen Iahresaufwand mehr als ver-
doppelt werden; selbst dann würde es erst über eine mit den meisten
gleichen Instituten ähnlich große Dotation verfügen, Beweis also, dass die
heutigen Mittel absolut unzulänglich sind.
Die sub XIII., XIV., XV., XVI. und XVII. folgenden Uebersichts-
tabellen oder Daten anderer Museen mögen noch zur weiteren Illustration
der Billigkeit und Nothwendigkeit der Forderungen unseres vaterländischen
Museums bezüglich der Einzelnpositionen des sub Tabelle I. beigefügten
Normalbudgets dienen.
Um einzelne detaillirte Nachweise zu erbringen, möge hier z. B. ein
Hinweis auf das nordböhmische Gewerbemuseum in Reichenberg erlaubt
sein. Dieses Museum, im nördlichen Theil Böhmens gelegen und nur
für diesen Theil des Landes bestimmt, in welchem zumeist Textilindustrie
vorherrscht, stellt an den böhmischen Landtag das wohlherechtigte An-
suchen einer jährlichen Subvention von 10.000 H. und verfügt gleichwohl
über weit größere Mittel als unser für ganz Mähren, also als ein Landes!
institut wirkendes mährisches Gewerbemuseum.
Von Seite des hohen Ministeriums, der Reichenberger Sparcasse, der
Stadt Reichenberg und der dortigen Handelskammer stehen dem nord-
böhmischen Museum allein schon 10.000 H. zur Verfügung, während das
mähr. Gewerbemuseum seitens der gleichen Factoren bisher nur mit
3000 H. subventionirt ist. Das Reichenberger Museum, welches darum
beglückwünscht, nicht beneidet werden soll, konnte im Jahre 1883 und
1884, also in zwei Jahren für fast 30.000 H. mustergiltige Objecte aus
Frankreich, England und Deutschland holen, während dem mähr. Gewerbe-
museum in der gleichen Zeit und zum gleichen Zwecke nicht einmal
2000 H. zur Verfügung standen, so dass dasselbe trotz seines zehnjährigen
Bestandes als Werth seiner Sammlungen erst 25.000 H. aufzuweisen in
der Lage ist. Bedenkt man, dass das Reichenberger Museum im Monate
Februar von nur 500, das mähr. Gewerbemuseum aber von 3639 (im