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Volltext: Monatszeitschrift II (1899 / Heft 7)

gewöhnlichen Ermine finden wir den Gegenhermelin, Ermines (Weiss 
in Schwarz), den Goldhermelin, Erminois (Schwarz in Gold), den Gold- 
gegenhermelin, Pean (Gold in Schwarz) und endlich den Properly 
Ermines, einen Gegenhermelin mit rothen Seitenhaaren (Fig. r4.) 
Die Zahl der eigentlichen Schildfiguren wird 
im englischen Wappen durch das Auftreten der 
Marks of Cadency, der Beizeichen, mit welchen die 
verschiedenen Linien eines Geschlechtes kennt- 
lich gemacht werden, bedeutend vermehrt. Diese 
Distinctions of houses sind verschiedene Figuren, 
die einander aufgelegt werden und von welchen 
man gewissermassen den Taufschein des be- 
treffenden Wappenherm ablesen kann. So führt der 
Erstgeborene einen Turnierkragen, der Zweite einen 
Halbmond, der Dritte ein Mullet, der Vierte eine Martlet, der Fünfte 
einen Ring, der Sechste eine Lilie u. s. w. Der erste Sohn des Erst- 
geborenen belegt den Tumierkragen seines Vaters abermals rnit einem 
Tumierkragen, während der Zweitgeborene den Turnierkragen mit 
einem Halbmonde belegt u. s. w. Das englische Königshaus bedient 
sich als Mark of Cadency ausschliesslich des Tumierkragens oder 
Lambel, dessen Lätze mit verschiedenen Figuren belegt werden. 
Der jeweilige Kronprinz, der Prinz von Wales, führt den britischen 
Wappenschild, überzogen von einem dreilätzigen silbernen Turnier- 
kragen (Fig. 15), seine Gemahlin, die „Princess Royal", belegt den 
Mittellatz mit einer rothen Rose, die Seitenlätze mit je einem rothen 
Kreuzchen u. s. w. Die zweite Generation führt einen fünflätzigen 
Lambel, wobei die inneren drei Lätze die Zeichen des Vaters zeigen, 
die äusseren die einzelnen Persönlichkeiten durch Kreuzchen, Herz- 
chen, Rosen, Schindeln u. s. w. kennzeichnen. (Siehe 
Ströhls Heraldischen Atlas, Stuttgart 1898.) 
Ausser diesen Beizeichen findet sich in den englischen 
Wappenschilden hie und da ein kleines silbernes Schild- 
chen mit einer abgeschnittenen linken rothen Hand ein- 
_ gefügt oder aufgelegt, das die Baronetswürde des be- 
355231„ treffenden Wappenherrn symbolisirt (Fig. 16 und Fig. 19). 
Ulm: Die englische Baronetswürde (zwischen den jüngeren 
Söhnen der Barone und den Knights Grand Crosses in 
der Rangliste eingeschaltet) wurde vom Königejacob I. x61! gestiftet 
und ihr 1612 das Badge der irischen Provinz Ulster, zu deren 
Besiedlung sie ermuntern sollte, verliehen. Auf dem Schilde ruht der 
Helm wie im deutschen Wappen, nur zeigt der englische Helm nicht 
 
Fig. x 5, 
Prinz von Wales 

	        
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