R. Hammel, Lölfel in Silber
Holzschnitt, einmal vereint und in ihrer sich gegenseitig beeinilussenden Ent-
wicklung zu zeigen.
Gegen 200 Blätter, einem bisher noch wenig bekannten Schatze des Öster-
reichischen Handelsmuseums angehörig, vergegenwärtigen die japanische Technik
der Pinselzeichnung. Es sind theils Umrisskizzen, theils mit grösster Peinlichkeit
durchgearbeitete Farbenstudien, sämmtlich ausgezeichnet durch die Kraft der
schärfsten Naturbeobachtung. Ob der Künstler mit trockenem Pinsel dieBiegnngen
des Schilfblattes, den Stamm der Bäume, die Contur des anspringenden Pferdes
wiedergibt oder mit wenigen bescheidenen Farbenkleksen Luft- und Wasser-
stimmung, das Geflügel des Hofes u. dgl. concipirt, immer gelingt ihm das
Episodenhafte, das Heiter-Anrnuthige, Humorvolle besser als der Ernst und die
Tragik. Die grosse heroische Landschaft liegt seinem Geschmacke fern, deshalb
sind die mächtigen Kakemonos mit wuchtigen Wolken-, Fels- und Baumgruppen
immer nur aneinandergereihte Episoden ohne inneren Zusammenhang. Dafür
befähigt ihn sein offenes Auge für das Charakteristische und seine Vorliebe für
die heitere Seite des Lebens, besonders zur Carricatur, zum Grotesken. Welch
ausgiebigen Gebrauch er von dieser Gabe macht, wird auf der Ausstellung mannig-
fach illustrirt. Diese fährt weiters an grösseren Bildern moderner Auffassung zwei
Aquarelle von Kubota Beisen mit der Darstellung des Fischmarktes und eines
Schirmarbeiters in seiner Werkstatt vor; als Meister duftigster Malerei auf Seide
zeigt sich Watanabe Shotei in seinen „Sperlingen auf-blühendem Ptirsichzweig".