wahl der Vorbilder eine künstlerischere und die Polychromirung
eine coloristischere ist. Im Glas behaupten sich E. Bakalowits Söhne
durch rastloses Streben nach guter Neuheit. Wir geben einige ihrer
Vasen, um die fei-
ne Empfindung in
Form und Decor
(auch mit neuen
Goldcombinatio-
nen von Hammel)
zu zeigen. Auf neue
Methoden sind die-
seStrebendenüber-
haupt aus. Ver-
weisen wir bloss
auf Friedrich Otto
Schmidts Verfah-
ren, alte Stiche auf
Glas zu reprodu-
ciren, oder auf Mo-
riz Hackers Art,
Glas und Kerami-
sches auf chemi-
schem Wege mit
Silber zu decoriren.
Als erfreulich
sei es vermerkt,
dass das Elfenbein, das jetzt in Belgien und Deutschland ungeahnte
Siege davonträgt, auch den Wienern näher zu rücken beginnt. Die
Arbeiten von Julius Linke nach alten und neuen Vorbildern, auch nach
Wiener Modell und Wiener Privatbesitz, sind sehr löblich. Es ist unter
anderem ein hübscher Einfall, neufranzösische Becher, zum Beispiel
Brateau'sche aus Zinn, in Elfenbein nachzuschnitzen,wozu das weiche,
gleissende Material sich nicht übel eignet. Einiges moderne Leder
(Mappen, Etuis u. dgl.) von A. Förster zeigt geglückte Versuche von
Lederbrandtechnik, die mit unbestimmten bräunlich-grünlichen Tönen
angenehme Wirkungen erzielt. Schliesslich seien, als bereits selbst-
verständlich, die modernen Maffersdorfer Teppiche J. Ginzkeys bloss
erwähnt. Man begegnet ihnen in allen Räumen, und einige der grössten,
in den anziehendsten Farbenstimmungen, hängen über die Brüstungen
des Säulenhofes nieder. Sie erfreuen immer wieder durch die
Erlesenheit ihrer Farbentöne und das moderne Feingefühl, womit
Rahmen nach portugiesischem Original