grünen, mit Bäumen und Rasenpartien besetzten Hof; uns gerade
gegenüber das Risalit der Bibliothek, belebt von acht Wandpilastem mit
römischen Capitälen, Arcadengänge zur Seite, das Dach mit Uhr
und allegorischen Figuren geschmückt; zur rechten Hand die Pracht-
facade des I-Iauptsaales, von dem wir noch sprechen werden; zur
Linken den ältesten von Propst Leopold I. (1612-1646) umgebauten
Theil des Stiftsgebäudes, welcher einst mitzweiRenaissanceportalen mit
gekuppelten Säulen und einem Erker versehen war. Sie sind jetzt
verschwunden, als zum grossartigen Neubau nicht mehr stimmend,
nur ein schönes Brunnengehäuse über dem Ziehbrunnen, mit phantasie-
reichen Ornamenten in Flach- und Stabeisen, in Eisen geschnittenen
Blattranken und Thierfratzen aus dem Ende des XVI. Jahrhunderts
ist geblieben. Die Mitte des Hofes nimmt der grosse Springbrunnen
ein, der nach dem Entwurfe Johjakob Sattlers, des Sohnes Leonhards,
im Auftrage des Propstes Joh. Georg anno 1757 errichtet wurde. Die
Brunnengruppe zeigt uns eine muschelartige Schale mit Sphynx- und
Drachenköpfen auf gegliedertem Pfeiler; ein Adler, der auf einer
grossen Kugel, Symbol des Erdballs, aufsitzt, kämpft mit der Schlange,
die ihm ihren bösen Gischt entgegenspeit, Alles von Joh. ]akob Sattler
in Sandstein ausgeführt.
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Ä haltige Sammlung kunstgewerblicher
r Entwürfe aus England. Viele sehen
aus, als wären sie von Meisterhand,
und es sind doch lauter Schülerarbeiten,
und zwar nicht nur aus London, sondern
auch aus Schulen der Provinz. Alle
sind bei der „National Cornpetition"
preisgekrönt, aber sie bilden doch nur
eine Auswahl aus noch grösserer
Menge. Dies eröffnet einen Einblick in die dortzulande geübte
Erziehung, ja Züchtung von Talenten, der überaus lehrreich ist. Die