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Volltext: Monatszeitschrift II (1899 / Heft 2)

möglichen Stellungen und Combinationen gezeichnet werden, also 
gesucht wird, den mannigfachen Anforderungen der praktischen 
Anwendung zu entsprechen. Bei den Händestudien aus dem 
Polytechnikum in 
Regenfs Street sagt 
übrigens die Richter- 
note: „Silberne Me- 
daille, nicht sowohl 
für corredte Zeich- 
nung, als für kraft- 
volle Behandlung 
des Gegenstandes." 
Es wird also auch 
das Eindrucksvolle 
des Vortrages aner- 
kannt, auf dem ja 
die decorative Wir- 
kung mitberuht. Bei 
einem A61 in Öl 
von weiblicher Hand 
wird die „breite und 
solide Behandlung" 
gelobt, aber die 
„chromgelben Lich- 
ter im Haar" (offen- 
bar als zu bunt) ge- 
tadelt, also wieder- 
Archibald Gibson, Glasgo, Entwurf fü bedruckte Seide um die decorative 
(Silb.Med.) Auffassung betont. 
Zwei ACte in Gips 
sind das Gewissenhafteste an Wiedergabe der Natur, ja es wird 
gelegentlich einer Elementarstudie zum Vorwurf gemacht, dass sie sich 
mehr subjectiv als objeöüv geben will. Auf dieser Stufe des Strebens 
ist eben der nächste Zweck, Verständnis der Natur zu gewinnen. Höchst 
bezeichnend ist bei der Aquarellstudie nach einer Schwertlilie folgende 
Censur: „Silberne Medaille für die Wahrhaftigkeit in Zeichnung und 
Farbe, und für die Empfindung, mit der das Wachsthum (growth) 
der Pflanze in dieser Darstellung einer Iris ausgedrückt ist." Das 
entscheidende, moderne Wort ist hier „Wachsthum". Die Jury legt 
Gewicht auf das Verständnis des organischen Elements in der Er- 
scheinung, auf das lebendige Werden, die Bewegung aus sich selbst 

	        
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