„Perrückenmacherjungeß weiss. Auch wäre einiger neuer Acquisitionen zu
gedenken, die zwar in das Jahr x897 fallen, ihre Aufstellung jedoch erst irn
vorigen Jahre fanden. Als Geschenk von Dr. Modern in Wien gelangte (neben drei
oberitalienischen Plaquetten des XV.
und XVI. Jahrhunderts) namentlich
eine in drei verschiedenen „IiItats"
vorliegende und dadurch historisch
interessante Florentiner Plaquette
des Quattrocento (Madonna mit dem
Kinde) in die Bronzenabtheilung. Zu
erwähnen ist ferner, dass diese
Abtheilung des Museums ausser
einer costümgeschichtlich sehr in-
teressanten Folge von Galafracks der
theresianischen Zeit, die leihweise
von der Hofoperngarderobe über-
nommen wurden, in den Eigenbesitz
einer Reihe von Olgiecten des
vorigen Jahrhunderts aus den kaiser-
lichen Schlössern Holitsch und
Schlosshof gelangte. Zunächst sind
Alt-Wiener Porzellangruppe, circa 1790 von denselben die mit einer Auswahl
des Besten in einer eigenen Vitrine
vereinigten Arbeiten der kaiserlichen Fayencenfabrik in Holitsch zu nennen, von
ihrem Beginn, den Versuchen der Nachahmung gleichzeitiger ausländischer
keramischer Erzeugnisse (Strassburg, Meissen, Rouen, Castello, etc.) bis zu ihrem
Ausgange in der Imitation der neuen Wedgewood-Ware zu Beginn dieses Jahr-
hunderts, eine Colledlion, die in solcher Reichhaltigkeit kaum anderwärts anzu-
treffen ist und einen wertvollen Beitrag zur Geschichte der heimischen Kunst-
industrie im vorigen Jahrhundert liefert. Ferner ein grosser Traghimmel in reicher
Reliefstickerei, mit den Allianzwappen der Eltern Kaisers Franz 1., sowie ein
Spiegelschrank mit geätzten figürlichen Darstellungen, nach der Tradition ein
Geschenk Friedrichs des Grossen an Maria Theresia, beide aus Schloss Holitsch.
Endlich wurde die mittelalterliche Abtheilung durch ein wertvolles Geschenk
der Gräfin Melanie Zichy bereichert, einen in Vermeil montirten Krystallbecher,
dessen älterer sechspässiger Fuss die Devise Friedrichs III. (A. E. I. O. V.) und
die Jahreszahl 1449 trägt. Zu erwähnen ist noch, dass im vergangenen Jahre auch
eine x8g6 geschenkte sehr merkwürdige „Vera da pozzo" (Cisternenmiindung),
die etwa dem X.-XX. Jahrhundert angehören mag und von" der Kirche S. Niccolö
al Lido stammt, im I-lofraume des Museums ihre Aufstellung fand.
Der Waffensammlung sind aus dem kaiserlichen Schlosse Eckartsau inter-
essante Objefte zugewiesen worden, so ein Regiments-Geschütz, sogenanntes
„Geschwindstück", mit reich ciselirtem Rohre, dann zwei Wallflinten mit schön
gearbeiteten Läufen von dern berühmten Venezianer Gussmeister Francesco
Mazarolli.
Von den Erwerbungen der kaiserlichen Gemälde-Galerie sind jene aus dem
Nachlasse der Professoren Alois Schönn und Josef Mathias von Trenkwald zu
erwähnen. Schönn wird jetzt durch das grosse Ölgemälde „Römische Winzer"