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Volltext: Monatszeitschrift II (1899 / Heft 9)

dass er heute, nach drei 
Jahren schon, das stolze 
Wort Michel Angelos auf 
sich anwenden darf: 
„Or si sa 'l nome o per tristo 
o per buono, 
E si pur a1 mondo ch' io ci 
sono." 
Freilich begnügten sie 
sich nicht mit der Thätig- 
keit eines geschickt gelei- 
teten „Aussteller-Verban- 
des", der Gedanke der 
Werkgenossenschaft hat 
bei ihnen auch eine an- 
dere, künstlerisch wie ma- 
teriell besonders fruchtba- 
re Form gefunden. Zwei- 
erlei Tendenzen waren 
massgebend. Um schaffen 
zu können, wozu ihn der 
Genius ruft, muss der 
Künstler unabhängig sein 
von der sorgenden Erwä- 
gung deruVerkäuflichkeit 
, seines Vlßerkes. Seinen 
Carlos GrethgKol-ilensldzze Lebensunterhalt muss er 
_ nicht hieraus, sondern aus 
kleiner Nutz- und Nebenarbeit erhoffen. Diese Arbeit nun ist zu 
organisiren, der Käufer ist mit dem künstlerischen Producenten 
in unmittelbare Verbindung zu bringen. Die Welt hat ihren noth- 
wendigen Bedarf an Plakaten, Anzeigen aller Art, Menus, Ansichts- 
karten, Weinetiquetten u. a. m. Gegenwärtig werden diese Bedürf- 
nisse rein geschäftsmässig gedeckt. Um das für das Schlechte 
bezahlte Geld soll nun Gutes, Künstlerisches gegeben werden, das 
praktisch mindestens eben so gute Dienste leistet, und der Künstler 
soll dadurch frei gemacht werden, unabhängig von dem nachhinkenden 
Verständnisse der unkünstlerischen Welt. - Hier wirkt nun der 
zweite Gedanke herein. Jene Gebrauchsbilder fliegen zu Tausenden 
hinaus und verbreiten sich allerorten. Auf der Strasse, im Wirtshaus, 
in jedem Hause, jeder Stube lenken sie die Blicke auf sich, nisten sich
	        
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