MAK

Volltext: Monatszeitschrift II (1899 / Heft 9)

Carlos Grelhe, Das Rettungsboot, Ölbild 
 
Am erstaunlichsten aber ist der Schatz der farbigen Ölstudien, 
die der Künstler in riesigen Mappen zu Hunderten und aber I-Iunderten 
angesammelt hat. Zum geringeren Theil sind sie vom Strand, zum 
grösseren in jenen Feuerschiffen aufgenommen und zeigen oft ein 
und dieselbe Stelle in ganzen Serien von Varianten der Stimmung. 
Hier sieht man sich den Kampf abspielen mit dem wilden, un- 
beständigen Proteus-Wesen des Meeres, wie es sich unter den 
scharfen Griffen windet und unter tausendfacher Verwandlung zu 
entfliehen sucht. Man sieht die zähe Unnachgiebigkeit im Warten 
und die jähe Kraftentfaltung im Erhaschen, die den Künstler zum 
Erfolge führt. 
Wieder eine andere Gruppe von Zeichnungen führt zur eigent- 
liehen schaffenden Thätigkeit über. Es sind Bleistiftskizzen, die mit 
einem weicheren Material in Wirkung gesetzt sind. Hier handelt es 
sich nicht mehr allein um die scharfe Beobachtung, sondern urn 
bildmässig geschlossene Auffassung. Mit den einfachsten Mitteln 
sind Luftbeschaffenheit, Dunst und Feuchtigkeit bezeichnet. Mit 
feiner Empfindung sind die Massen vertheilt, die Abschneidungen 
vorgenommen. Mitten im Gewühle des Hafentreibens sind die 
interessanten Silhouetten der hochmastigen dunklen Schiffskörper 
gegen die glitzernde Oberfläche und den Horizont, ist das Licht- und
	        
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