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Volltext: Monatszeitschrift II (1899 / Heft 9)

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Weltausstellung. Doch hatten sie sich von dem brutalen Kupferglanze 
der späten spanischen Ware noch nicht freigemacht. Der eigentliche 
Aufschwung der Reflets metalliques von Golfe Juan und Vallauris 
 
 
Fayencen von Cläment Massier 
 
reicht kaum fünf Jahre zurück. jetzt beherrscht die Fabrication 
bereits eine reiche, der alten Lusterware unbekannte Scala von 
metallischen Farben- und Reflextönen. Sie imitirt nicht das Alte oder 
Fremde, sondern geht in Form, Decor und Farbe ganz selbständige, 
von der neuen Kunstrichtung stark beeinflusste Wege. Seit die 
Pariser Frühjahrs-Ausstellungen dem Kunstgewerbe ihre Thüren 
geöffnet haben, bringen sie alljährlich Neues von Golfe Juan. Die 
Fabrication gilt als eine sehr kostspielige, da kaum ein Viertheil der 
Stücke gelingt und nahezu jedes derselben ein Ergebnis uncontrolir- 
barer Processe beim Brennen ist, so dass, wenn roth beabsichtigt 
wird, oft grün oder blau erscheint und umgekehrt. Auch der Decor 
entsteht vielfach unter Benützung des zufälligen Fliessens der 
Farben, besitzt aber eben deshalb den eigenthümlichen Reiz der 
Krystalle von Galle und der Gläser von Tiffany. Bis jetzt scheint 
die Herstellung der Thonwaren mit Metallreflexen in den Alpes 
Maritimes nur eine Sache des Ehrgeizes der Fabrikanten zu sein und 
muss sich durch den reichlichen Absatz sonstiger Marktware - 
vornehmlich decoratives Gartengeschirr für die zahllosen Villen und 
Gärten der „Cöte d'Azur" - bezahlt machen. Als neue selbständige 
Erscheinung auf dem Gebiete der decorativen Kunst ist sie ebenso 
anziehend als bemerkenswert.
	        
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