Carlos Grethe. Am Gangspill, Ölsludie
In der Form solcher Gemeinsamkeit traten zuerst vor drei jahren
die „Karlsruher" in das deutsche Kunstleben ein. Spricht man heute H
in der Ferne - von „Karlsruhern", so meint man keine von den
älteren Schulen und Formen, in denen sich dort Kunstbethätigung
vollzog und vollzieht, sondern man meint nichts anderes als den jungen
„Künstlerbund", der sich im Jahre 1896 im Gefühle selbständigen
Wollens aus der älteren Genossenschaft loslöste und bald mit einer
Reihe bewährter älterer Kräfte die gesammte junge Hoffnung
vereinigte. Hier finden wir den Grafen Leopold von Kalckreuth,
dessen Tiefe des Gemüthes, wie nur je ein deutscher Künstler sie
besass, sich mit einer der Natur mit grösster Unmittelbarkeit
erwachsenen Stilgrösse und Wucht der Formung verbindet, die an
die grossen Quattrocentisten Italiens gemahnt. Wir finden hie; die
reichen und mannigfaltigen Begabungen Schaanlebers, Kallmorgens,
Volkmanns, Kampmanns, Heins und vieler anderer. Und um von
den jungen nur zwei zu nennen: Laage, der mit sturmschneller
Energie geradeaus Dringende, und E. R. Weiss, von dem jedes
neue Werk, aus intensiv erregtem Stimmungsleben geboren, immer
neue und fast unheimlich directe Zugänge zu den Nerven findet.
So gegensätzlich aber auch die Individualitäten geartet sind,
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