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Volltext: Monatszeitschrift II (1899 / Heft 10)

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die Ausstellung neben Schmucksachen und buchgewerblichen Arbeiten vor allem 
Knüpfteppiche und einige Möbel. Ein in schlichten Formen gehaltenes Bett 
aus Mahagoni ist verziert rnit eingravirten, nach gothischer Art stilisirten Rosen, 
deren Stiele sich in gefalligen Windungen über die Flächen der Schmalseiten 
breiten. Dasselbe Motiv kehrt in Stickerei auf der grünen Bettdecke wieder. Ein 
glücklicher Gedanke hat ihn bei der Schaffung des Speisetisches mit dazu gehörigem 
Teppich, Tischdecke, Ess- und Trinkgeschirr geführt. Besonders reizvoll sind die 
Gläser, welche, jedes anderen Zierraths bar, allein durch die Eleganz und Schönheit 
der Silhouette sich auszeichnen. Weniger gelungen ist dagegen das Porzellan- 
geschirr, dessen Rand mit einer dicken blauen Wellenlinie geschmückt ist, ein 
im Masstab viel zu derbes Ornament für das intimer Betrachtung ausgesetzte 
Geschirr. Auch in der weissen Stickerei des Tischzeuges und auf dem in blauen 
und grauen Tönen gehaltenen Wirkteppich ist die Wellenlinie das alleinige 
Ornament. A. Brüning 
MITTHEILUN GEN AUS DEM K.K. ÖSTER- 
REICHISCHEN MUSEUM Sie 
USSTELLUNG VON ERZEUGNISSEN DES OSTERREICHI- 
SCHEN KUNSTGEWERBES IN ST. PETERSBURG UND 
MQSKAÜ. Der Leiter des k. k. Unterrichtsministeriums, Seine Excellenz 
Dr. Wilhelm Ritter von Hartel, und der Leiter des k. k. Handelsministeriums, 
Herr Sections-Chef Dr. Franz Stibral, haben am 7. d. M. die kunstgewerblichen 
Objecte in Augenschein genommen, welche im Österreichischen Museum vereint 
wurden, um nach Petersburg gesendet zu werden. Wiewohl für die Inscenirung 
dieser Ausstellungen, die bekanntlich in den Räumen der Societe imperiale d'En- 
couragement des Arts in Petersburg und Moskau abgehalten werden sollen, nur die 
kurze Zeit von wenigen Wochen zur Verfügung stand, darf das Gebotene qualitativ 
sowie quantitativ als befriedigend bezeichnet werden und hatte der am 6. d. M. 
in Wien eingetroffene russische Commissär Herr Adolphe Mauries Veranlassung, 
der begründeten I-Iolfnung Ausdruck zu geben, dass das österreichische Kunst- 
gewerbe in den grossen russischen Emporien bei dem bezeichneten Anlasse in 
würdiger Weise repräsentirt sein werde. Herr Mauries hat in Begleitung des 
Delegirten des österreichischen Unterrichtsministeriums für die russischen 
Expositionen, Professor Schmoranz aus Prag, mehrere grössere kunstgewerbliche 
Etablissements in Wien besucht. Am 6. d. M. fand im Museum eine Versammlung 
der Aussteller statt, welcher die Vertreter der hervorragendsten Kunstgewerbe- 
treibenden Wiens anwohnten. In dieser Versammlung wurden eine Reihe von 
Fragen, die Installation der Ausstellung und die commercielle Vertretung der 
österreichischen Kunstgewerbetreibenden betreffend, zur Discussion und Aus- 
tragung gebracht. Die Eröffnung der Petersburger Ausstellung soll Mitte November 
stattfinden. 
NEÜORDNÜNG DER SAMMLUNGEN. Die Neuaufstellung der 
Sammlungen im Saale I (Arbeiten aus edlen Metallen und Email, Gefässe, 
Geräthe, Schmuck) ist vollendet und der Saal wieder erölTnet worden. Dem
	        
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