Felician Freiherr von Myrbach, Entwurf für
einen Wandteppich
Stirnseite, in linearer Zeichnung,
aber die Linien in Mahagoni aus-
geschnitten und eingelegt; oder eine
Blumenetagere, die sich sinnreich
aus Curven zusamrnenfügt. Der
Hoffmandsche Geschmack hat auch
eine starke Werbekraft, bei Ler-
nenden und Kaufenden. Von Hoff-
mann-Schülern sah man bereits recht
ansprechende Arbeiten, die sogar
gekauft wurden. Aber auch ein
bemerkenswerter Damensalon der
Brüder Niedermoser, in grauem
Ahorn, mit Raumgliederung durch
hübsch combinirte Holzbogen, liess
deutlich den Hoffmann-Olbrichschen
Einfluss erkennen.
Eigenes Denken verräth Sigmund
jarays Damenschlafzimmer in Ce-
dernholz, nach dem Entwurf von
Max Jaray. Es kündigte sich durch
seinen würzigen Bleistiftduft weithin
an, fesselte aber auch in der Nähe.
Der Betteinbau hat schlanke poly-
gone Säulen, zwei Wände sind
als fortgesetzte Schränke gelöst,
denen zwei Bronzereliefs in Char-
pentiefscher Weise (Weissnäherin
und Büglerin) von Alexander jaray
als passender Schmuck dienen. Das
Holzwerk ist in seiner graurosigen
Naturfarbe unpolirt belassen und mit
sehr flacher Schnitzerei von Zelezny
belebt, und zwar indem durch Aus-
schnitte im Cederfournier das helle,
auch farbig getönte Relief des
darunter liegenden Lindenholzes an
den Tag tritt. Der Wagner-Schüler
Kammerer hat einen hübschen
Rosenfries für die Wand und ein hübsches Opalescentfenster [Morgensonne
bei Sievering) geliefert.
Franz Schönthaler brachte, nach eigenem Entwurf, ein Zimmer für ein
Landhaus, dessen dreifaches Problem - Einfachheit, Billigkeit und
Tüchtigkeit - sehr befriedigend gelöst ist. In röthlich gebeiztem Eichen