A. D. Hauptmann 8: Co., Gürtelschnalle
gewesen _ aus dem Keller und
Reinefschen Kunstlocal in Berlin.
Wir bilden eine Anzahl dieser Dinge
ab, dazu noch einiges von Halm-
schlag, C. Schimanek und W.
Rolicek. In der Holzschnitzerei
seien zunächst die Fachschulen
Hallein, Hallstatt und Cortina er-
wähnt, wo nachahmend eine nam-
hafte Technik erworben wird. In
Parenthese sei hier noch auf die famosen Marmor-Imitationen der Fachschule
I-Ioi-ic nach japanischen Vasen etc. verwiesen. Auch die Rademann'sche
Stiftung in Bleiberg gehört in diese Gruppe. Der moderne Schnitzer von
Wien ist nach wie vor Franz Zelezny, dessen Erfolg von Jahr zu jahr wächst.
Er hat ursprüngliche Phantasie, wie in einer grossen Holzschale mit Pfauen,
oder einer Etagere mit Rosenbüschen, die sich in Wasser spiegeln (allerdings
nicht ganz gelöst). Seine Rahmen, Handspiegel und sonstigen Geräthe
haben immer etwas Gewinnendes, Handliches. In seinen lebensgrossen
Holzmasken, auf welche Fix-Masseau von Einfluss war, ist er ein ernster,
ins Grosse gehender Plastiker; es ist sogar ein mächtiger Beethoven darunter.
Schirnanek E: W. Rolicek, Spiegel
In Elfenbein arbeitet Julius
Linke mit bekannter Fertigkeit nach
älteren und neueren Vorbildern. Die
heutige Elfenbeinblüte von Belgien
und Paris hat bei uns noch nicht
eingewirkt. Lebhafter geht es im
Sticken und Applikiren her, das der
Moderne einen ungeahnten Auf-
schwung verdankt. Bei Ludwig
Nowotny _sehen wir wieder selbstän-
dige Erfindung; auch einzelne
Damen, wie Bertha Landauer, üben
das angeborene I-Iandarbeitentalent,
das freilich in Deutschland und
England mehr Hände in Bewegung
setzt. Die Frauenerwerbschule zu
Ischl ist ein Hauptherd für Appli-
cation geworden; die Entwürfe
stammen meist aus dem Museum.
Auffallend war eine grosse, liebevoll
ausgeführte Stickerei der Gräfin
Karoline von Beroldingen in Linz,
nach Botticellis „Frühling". Die
Hauptfigur dieses Gemäldes haben