Es zeigt sich ein
starker Zug zum
Indirecten, Aus-
weichenden, wobei
der Zweck auf ir-
gend einem geist-
reichen Umweg
erreicht werden
soll. Und unter-
wegs hat man na-
türlichEinfälle, und
die will man nicht
umsonst gehabt
haben. Wer etwa
in den letzten zwei
Jahren dem hoch-
begabten Bernhard
__ _ _ Pankok zugesehen
Glasgefaäsgrlrxämzaxrsnn" von hat, weiss, was wir Portois ßzFäghSessel, kaukasisches
lC B11 O Z
meinen. Und noch
andere unleugbare Talente gehen denselben Weg. Sie haben eine ganze
Menge Geist, aber es ist gewiss nicht der richtige Möbelgeist. Man will
sich ja nicht auf einen guten Witz setzen oder auf eine feine Anspielung
hingestreckt sein Nachmittagsschläfchen machen. Es herrscht eine starke
Neigung zum Complicirten, Verworrenen. Was
hat man nur diesen Sommer in Dresden und
München an speculativen Möbeln beisammen
gesehen. An Orgien der Curve, die sich bis zu
unauflöslichen Verschlingungen und Verkno-
tungen steigert; an Durchgeistigung der
Flächen, die schon an verbogenes Zinn erinnern
und die Spur jeder Berührung auf ewig zu
stereotypiren scheinen; an Rebussen aus den
gewähltesten und combinirtesten Materialien,
bei denen die beste Art der Benützung immer
erst ein wenig errathen werden muss. Das ist
unzweifelhaft ein Abweg, auf dem das Publicum
den Künstlern nicht folgen wird.
Die Wiener haben ihn bis jetzt glücklich
vermieden. Sie haben, wie die Engländer, den
Vorzug, eine Art gesunde Tradition zu besitzen,
an die sie ungenirt anknüpfen können. Wenn
man sich an das Altwiener Zimmer auf der
_ _ Franz Sieg}, Vase. in Kupfer
Congressausstellung erinnert, weiss man, wo geu-igbgn