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Riemenenden, Gürtelverzierungen und Bronzeschnallen, gelangte größtentheils ins
ungarische Nationalmnseum. Die zwei namhaftesten dieser Funde werden in dem mit der
Szegediner Bibliothek verbundenen Museum aufbewahrt. .Bei den Dämmen von Mindszent-
Sövenyhäz kamen viele merovingische Fibeln zum Vorschein, welche schon der Avarenzeit
angehören.
In Perjämvs, unweit Nagy-Szent-Miklös, wurde ein reiches Grab eröffnet, in dem
eine vornehme Frau mit ihrem Schmuck begraben war. An ihren beiden Schultern fand
man große silberne Spangen, die das Gewand zusammenhielten; ihren Hals schmückte
Der Csörsz-Graben.
eine Kette aus kleinen Goldperlen; beiderseits des Schädels lagen prachtvolle goldene
Ohrgehänge, in welche dunkelrothe orientalische Granaten gefaßt waren.
Noch reicher sind jene drei Frauengräber, welche im Jahre 1858 durch die Acker
knechte des Erzbischofs von Kaloesa auf der Bakoder Puszta entdeckt wurden. Auch dort
fand man solche Gewandspangen wie in Perjämos, kostbare Halsketten mit edlen Granaten,
in Gvldfiligran gefaßt, dann zwei schwere goldene Armspangen mit Drachenköpfen, m
Charnieren beweglich, mit den schönsten edlen Granaten besetzt und auf eigenthumliche
Weise durch eine Schraube zu schließen. Die Arbeit an diesen Schmucksachen ist so hervor
ragend, daß sie nach der Ansicht des berühmten französischen Knusthistorckers Labarte nur
aus einer byzantinischen Werkstatt hervorgegangen sein konnten. Die Construetion der