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Volltext: Monatszeitschrift III (1900 / Heft 3)

A. Charpentiex, Narcisse, Bronze-Plnquette 
 
Plaquette „Primavera", die uns an den formalen geistlosen Idealismus 
einer verflossenen Epoche der französischen Kunst gemahnt, als 
durch die entzückend feine, durchgeistigte „Mater Virgo", deren Detail- 
bildung wohl zu den überraschendsten Leistungen gezählt werden muss, 
mit denen uns die Franzosen auf dieser Ausstellung erfreut haben. Aber 
auch sein Porträt eines älteren Mannes ist in Hinsicht der Auffassung 
lehrreich; dass die Franzosen das Auge mit Brille und Zwicker 
darstellen, zeigen alle, Charpentier, Vemon, Dubois, aber hier geht 
aus künstlerischen Rücksichten, der Brillendraht direct durchs Auge, und 
das ist eine Freiheit, die doch nur ein seiner Kunst und Wirkung ganz 
sicherer Franzose in An- 
spruch zu nehmen wagt. 
Den Franzosen stehen 
die Belgier nahe, aber sie 
gehen eigene Wege. Dass 
Charpentier auf Paul Dubois 
wirkt, ist wohl unverkennbar, 
aber der Brüsseler Künstler 
ist kein Nachahmer. Nur im 
Technischen, in der Art wie 
er flott und überraschend die 
Töne hinsetzt, ist er franzö- 
sisch. Doch liebt er nicht 
wie Charpentier das Nackte 
und im Modell ist er eigen- 
thümlich conservativ, er 
arbeitet stets mit denselben 
Modellen, an denen die starke 
Betonung des Jochbeins 
F. H. J. Ponscarme, France militaixe, Gussmedaillon, Bronze  Es ist Kraft und 

	        
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