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Volltext: Monatszeitschrift III (1900 / Heft 3)

liebenswürdig, nie langweilig und 
flüchtig, manchmal gross; er ist nicht 
packend und hinreissend, aber durch 
und durch solid, ehrlich, würdig, kurz 
ein Meister, der uns Ehre macht und 
in der Geschichte unserer Kunst 
allzeit mit Hochachtung genannt 
werden wird. Es stimmt zu seinem 
Charakter, dass er nur mit einer 
kleinen Auslese von Guss- und 
Prägemedaillen sich eingestellt hat; 
was er für sein Bestes hält, ist es 
auch, er hat Selbstkritik. Er liebt noch 
den erhöhten Rand bei der Medaille, 
und oft den doppelten Reif mit darin 
angebrachter Umschrift, oder den 
Perlenkranz, und darin ist er alt- 
 
E. S. Vemier, F. Buucheron, 
Bronzemedaillon 
väterisch. Wie stark und tief er aber, psychologisch eindringend in da 
geistige Wesen eines Anderen, das Innerste nach Aussen tragen kam 
zeigt sein herrliches Wachsmodell zur Medaille auf Cardinal Fürstenberg 
das ist ein Werk, das allein dem Meister dauernden Ruhm sichert, vo 
lebendiger Kraft und Charakteristik und dabei voll Schönheit und überzer 
gender Wahrheit; welch prachtvolles 
Auge, welch klare Stirne, welch fester 
beredter Mund! Ein Meisterstück darf 
wohl auch seine Conze-Medaille mit 
dem prächtigen Kopfe des Gelehrten 
und dem schönen beziehungsreichen 
Revers, und die Helmholtz-Medaille 
genannt werden, welche „die 66. Ver- 
sammlung deutscher Naturforscher 
und Ärzte dem Andenken des 
Meisters" 1894 gewidmet hat. 
Neben Fürstenberg steht ebenbürtig 
Miklosich, der grosse edle Slavist, 
dessen vertraute, Geist und Wohl- 
wollen athmende Züge Tautenhayn 
meisterhaft festzuhalten verstand. Die 
grosse Gussmedaille auf das zoojäh- 
rige Stiftungsfest der Akademie der 
bildenden Künste, akademisch correct, 
wie es sich geziemt, hat durch 
allzueifrige Ciselirung ihre spärliche 
Lebenswärme theilweise eingebüsst. 
 
Fr. Ch. de Vemou, H. Dinger, Bronzephquette
	        
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