Sonnemann. Zeigt Kowarczik sich in solchen, ins Grosse strebendenArbeiten
auf der Höhe seines Könnens, so ist Fuchs in seinem Element, wenn er in
kleinstem Rahmen seine Porträts
aufs Weichste und Zarteste behan-
deln kann. Er führt uns den Prinzen
von Wales und verschiedene Mit-
glieder der Familie Rothschild vor
und er liebt es, die Weichheit der
Formen und den malerischen Vortrag
zu erhöhen durch Gebläseeinwirkung
auf das Metall, wodurch fürs Erste
eine sammetweiche Oberfläche er-
zeugt wird, die reizvolle Effecte bietet,
sich aber wohl bald abgreift und dann
spiegelnde glänzende Lichter entste-
hen lässt, welche stören können.
Immerhin ist Fuchs mit allen Ehren
zu nennen. Noch ein dritter, im Aus-
lande wirkender Österreicher gehört
hierher, Heinrich Kautsch in Paris.
Er war Goldschmied wie Breithut
und wohl auch Kowarczik und das
e _, sichere technische Können, die Ver-
- -- " ä trautheit mit dem Metall, die er sich
Rudo" M'g::3e'pf;::ea: S'"h'"'k' in seinen Lehrjahren angeeignet hat,
kommt auch ihm für seine Thätigkeit
auf dem Gebiete der Medaille zugute. Und ein nun schon vieljähriges
Leben und Wirken in Paris, im Verkehre mit den meisten der führenden
französischen Medailleure hat ihm viel Nutzen gebracht, er hat dem
Plastiker in sich das Auge des Malers gegeben. Was er ausgestellt hat, ist
nicht durchaus gleichwertig, das Beste wohl, wenn auch nicht porträtähnlich,
die Medaille mit dem Bildnisse der in Paris lebenden
Wiener Malerin Amelie von Radio.
Die deutschen und schweizer Meister gehen
zum Theile eigene Wege, aber vor allem bei den
Peutschen sind es nicht durchaus gute. Mögen die
Osterreicher, die Wiener in so mancher Hinsicht im
Geistigen und Technischen hinter den Franzosen
zurückstehen, der Abstand, in welchem die deutschen
Medailleure hinter den unseren zurückbleiben, ist
Q jedenfalls weit grösser. Die Besten sind Hermann
Hahn und Professor Hildebrand in München, wirklich
originelle Künstler von starker Kraft und Empfindung. Hahns Medaillen
mit den Köpfen von Bismarck und Moltke haben wirklich „antiken Stil", es