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schatten und eingreifenden Lichtwirkungen, wobei er einmal („Stickerin am Fenster")
Roth und Schwarz zu einer energischen Harmonie zusammenfasst. Das anderemal ist
es eine grosse, sehr talentvoll durchgeführte Musikscene. Hinten ein breites, mit Eis-
blumen beschlagenes Fenster und Passanten in kalter Schneedärnrnerung, innen warmes
Dunkel und eine gelb verhangene Clavierlampe, deren Lichteffect sich unten in der
glänzenden Politur des Instrumentes, in einer fernen Ecke aber in einem schief gehängten
Spiegel fängt. Solche Motive sind eigentlich kaum auszuschöpfen, aber der Künstler thut
seinen Griff keck - und hat was gelernt. Man darf ihn als Talent begrüssen.
OPENHAGENER KUNSTVEREIN. Im Salon Pisko finde! ein Gastspiel der
„Konstnerforeningen" von Kopenhagen statt; 55 Nummern, darunter manches
Interessante. Der Internationalste dieser Künstler ist P. S. Kroyer, von dem man zwei
geistreiche Studien zu grossen Bildern sieht. Das eine ist der alte, hagerqvom-aghaltende
Professor aus der„Sitzung der gelehrten Gesellschaft", schwarz gekleidet, scharf beleuchtet,
scharf modellirt, wie aus einem Block Eichenholz gehauen. Man kennt ja Kroyers Art,
durch heftiges Zugreifen dem Schwarz und Weiss solcher prosaischer Sitzungen Tempe-
rament zu geben. Das andere Bild ist die Landschaftsstudie zu dem grossen vorjährigen
Gemälde, das den Imbiss einer eleganten Jagdgesellschaft darstellt. Rechts der Dünenwall,
aber ohne Meer, und links die fahle, fade Ebene, platt wie eine Tischplatte, aber hinten
durch eine Hügellinie von ganz sensitiver Feinheit abgeschlossen. Man glaubt erst gelang-
weilt zu sein und kann sich dann von dem so echten und feinen Bilde nicht trennen. Der
Director des Vereines, Otto Bache, behandelt ein dankbares Motiv („Gut bewacht"). Eine
moderne Anadyomene aufrecht an hellgrünem Seegestade, unter dem Schutze einer
gewaltigen dunklen Dogge. Die weisse und die schwarze Figur heben sich gegenseitig,
wie schon in einem altbekannten Bildchen Piglheins. Aber auch Zeichnung und
Tönung des Nackten ist vortreiTlich, die Dame muss eine feine sporting woman sein.
In den Landschaften sieht man keine eigentliche Modemheit, eher einen gründlichen
alten Schlag. Selbst ein grosser „Sonnenuntergang am Meere" von H. Brasen, der
fein studirt und seidenweich durchgeführt ist, erinnert eher an den alten Ajwasowski,
als an einen Lebenden. Das interessante Bild ist, nebst noch zweien, vom Herzog von
Cumberland gekauft. Vortreffliche Landschaften sind C. Schlichting-Carlsens „Waldweg
am Teiche", mit dicht- und schiefstehendem Baumschlag, dessen Grün sich durch die
ganze Luft zersprenkelt; dann die wässerig-grünen Sachen von C. M. Soya-jensen,
der nach Oelstudien Aquarellbilder zu malen pflegt, J. M. Moensteds durchsonnter
Buchenwald, Frederik Winthers ehrlicher Thiergartenschnee. Hendrik Jespersen malt den
römischen Palatin im Abendglühen mit dunklen Stadtrnassen zu seinen Füssen, eine
schwere, aber beredte Wirkung, die man sich al fresco vereinfachen möchte. Ein sehr
hübsches Genrebild von I-Ienny Koester „Schulausflugß mit kleinen Mädchen am Bord
eines Schiffes, hat schon in München mit Recht gefallen. Im ganzen bietet der Verein das
Bild einer behäbigen, gar nicht nervösen Gesundheit.
EHRJAHRE IN DER PLASTIK." Unter diesem Titel hat kürzlich Edmund
ggL Hellmer (bei Schroll in Wien) ein Schriftchen erscheinen lassen, das volle
Beachtung verdient, schon weil ein Bildhauer über seine Kunst aus der Kunstübung
heraus spricht. Er untersucht den Grund, warum das Publicum jetzt so wenig Verständnis
für Plastik habe und findet, dass das plastische Empfinden bei Künstler und Volk verloren
gegangen ist. Dieses Empiinden wurzelt im Material und dem Material ist der Künstler
fremd geworden. Er modellirt in Thon oder Wachs, und ein anderer, ein Nichtkünstler,
„übersetzw sein Werk in Marmor oder Bronze. Besser könne es nur werden durch