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Volltext: Monatszeitschrift III (1900 / Heft 3)

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-Lithographien, Plakate, Exlibris und Buchschmuck aller Art sind hier vereinigt. Der kaum 
dreissigjährige Künstler, ein Prager deutscher Abkunft, offenbart sich darin als ein 
durchaus origineller Moderner, frei von allen Übertreibungen, voll schärfster Natur- 
beobachtung und als vollendeter Techniker. Namentlich seine graphischen Werke, die ja 
 
Conrad Dressler, John Ruskin 
schon wiederholt Anerkennung gefunden, aber 
auch seine Pastelle aus England und Holland 
erregen lebhafte Bewunderung. Orlik ist un- 
streitig von den jungen Österreichern einer 
der begabtesten und fleissigsten. Mit welch 
feinem Geschmack und Humor er auf dem 
Gebiete der Buchausstattung thätig ist, be- 
weisen auch die Illustrationen im Kataloge. 
Die Ausstellung dauert bis zum Ostermontag. 
ONDON. DRESSLERS RUSKIN- 
BÜSTE. m der „Fine Art Society" hat 
ein englischer Künstler, Herr Conrad Dressler, 
dessen Name allerdings deutschen Ursprung 
vermuthen lässt, eine gute Ruskin-Büste aus- 
gestellt. Wir reproduciren sie, mit Hinweis 
auf die Bemerkungen, die das letzte Heft über 
den Kunstphilosophen John Ruskin enthält. 
Das Original ist aus vergipstem Holz, einem 
Material, das allerdings die Ausdrucksmöglich- 
keiten ziemlich beschränkt. Trotzdem ist der 
Kopf sehr charakteristisch. Konrad Dressler 
beschäftigt sich viel mit decorativer Kunst, 
insbesondere mit Ausführung von Dessins für 
bunte Kaminkacheln. In Parenthese sei dazu bemerkt, dass dieser Zweig der angewandten 
Kunst, die bunte Lasurkachel als Schmuck für Hausrath, zum erstenmal vor dreissig Jahren 
von Ford Madox Brown, dem ersten englischen Prä-Raphaeliten verwendet wurde. jetzt 
findet man hier schon kaum ein noch so billiges, fabriksmässiges Möbelstück - insbesondere 
Waschkasten - ohne solche Verzierung. 
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EINE MAJESTÄT DER KAFSER hat am 10. d. M. die erste internationale 
Ausstellung moderner Medaillen im Osterreichischen Museum besichtigt. SeineMajestät 
fuhr um ifgiz Uhr beim Museum vor und wurde im Vestibule von dem Director Hofrath 
von Scala und den übrigen Functionären des Museums ehrerbietigst empfangen. Seine 
Majestät zeichnete die Anwesenden durch Ansprachen aus und begab Sich, von Hofrath 
von Scala geleitet, in den ersten Stock, wo dieAusstellung einen ganzen Saal füllte. Beim 
Eingange wurde Seine Majestät der Kaiser von dem Comite mit seinem Präsidenten 
Regierungsrath von Loehr an der Spitze und von dem Director des I-lauptmünzamtes 
Hofrath Müller ehrfurchtsvollst begrüsst. Der Präsident stellte sodann Seiner Majestät 
die Comitemitglieder, und zwar die Herren Hofrath Freiherrn von Weckbecker, den 
Director der Graveur-Akademie Professor Scharff, die Professoren Schwartz und 
Tautenhayn, den Maler Kriser und Herrn Nentwich, sowie Dr. Scholz als Vertreter der
	        
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