diese schönen Gaben
noch überdies auf die
edelste Weise durch Be-
handlung religiöser Ge-
genstände verwendet, so
ist in jeder Beziehung
zu wünschen, dass ihm
diejenige Aufmunterung
zutheil werde, die nöthig
ist, um sich zu einem
vollendeten Künstler aus-
zubilden.
Rom, am 13. Mai 1854.
Fried. Overbeck."
Und Comelius:
„Joseph Kopf aus
Ettenkirch in Württem-
berg hat hier ein Modell
eines sitzenden Christus
gefertigt, welches nicht
allein durch edle Auffas-
sung und tiefes religiöses
Gefühl, sondern auch
durch eine in der Aus-
führung für sein Alter
Joseph v. Kopf Guldschmieds- ungewöhnlicheFel-tigkeit Joseph v. Kopf, Badende
„chgmd, sich vortheilhaft aus- Kmbm
zeichnet, so dass, wenn
ihm Gelegenheit zu fernerer Entwicklung seiner Talente geboten wird, er
dereinst Ausgezeichnetes in seiner Kunst zu leisten verspricht.
Rom, den 13. Mai 1854. Dr. P. v. Cornelius".
Ganz ähnlich äusserte sich Riedel ; nur der schwer zufrieden zu stellende
alte Wagner, der die „Nazarener" ohneweiters mit „Heuchlern" identificirte,
drehte sich vor Kopfs vielverheissendem Werk, ohne ein Wort zu sagen, auf
dem Absatz herum und ging davon. Erst später, als die „Verstossung der
Hagar" Kopfs Bruch mit den Schablonen-Rittern darthat, schloss der Alte
mit ihm wieder Frieden . . .
In der That hatte es nicht lange gedauert, bis Joseph Kopfs echte
Künstlematur sich aus den Ketten jener engherzigen Auffassung losgerungen,
sich einem geläuterten, edlen Realismus zugewandt, der in sämmtlichen
späteren Werken des Künstlers zum Ausdruck kommen und sein ganzes
Schaffen charakterisiren sollte. Der die Wendung bezeichnende Markstein
war eben die bereits erwähnte „Verstossung der Hagar", von der Kopf