ertheilte er ihm schon nach zweijähriger Lehrzeit. Burne-Jones Studien
zeigen eine unermüdliche harte Arbeit, ein fortgesetztes Probiren und
Verbessern von Stufe zu Stufe. Wenn ihm die erste Skizze für eine Figur
- nicht genügt, folgen
weitere Versuche, bis
er sich erschöpft hat.
Erst dann überirägt er
die beste auf wohl-
präparirtes Papier und
führt die Zeichnung mit
Sorgfalt aus. Wir finden
hierin wieder eine stren-
ge Anlehnung an die
Renaissance - Meister,
denen eine Zeichnung
mehr galt, als eine mo-
mentane Notiz, als vor-
läufige Fixirung einer
Idee. Die herrlichen
Originalzeichnungen
der Florentiner und ins-
besondere Lionardos in
London und Oxford, wo
Burne-Jones studirte,
waren ihm sicher wohl-
bekannte Freunde und
lehrten ihn die Geheim-
nisse der alten, soliden
Zeichnungstechnik.
Während er Draperien
meist mit dem Pinsel
_____„_ w," _, ______ . _, in leuchtenden Farben
Edward Burne-jones, Kopfsmdie in Bleistift und mit Gßld Odef
Kupferbronze ausführt,
zeichnet er die Köpfe meist mit Röthel und Bleistift, doch ebenso gewissenhaft
und treufleissig, dass sie uns die vollste Bewunderung abzwingen. Bedient
er sich des Bleistiftes, so wählt er den härtesten, um mit der scharf bleibenden
Spitze die Wirkung der alten Silberstiftzeichnungen zu erzielen.
Ungeachtet aller peinlichen Ausführung lässt sich nirgends eine lang-
weilige Breite oder süsse Pimpelei entdecken; alles verräth dagegen das stets
sichere Auge und die formgewandte Hand.
DieErzherzogliche Kunstsammlung„Albertina", welche nach guter alter
Tradition auch Blätter von Meistern moderner Schulen zu sammeln sich
bemüht, erwarb im vergangenen Jahre aus dem Nachlasse des verstorbenen
...n