Stuccaturen obzr dem Sebastiani-Altar
Im darüber-liegenden Geschosse nehmen heute nur mehr die 1628 von
Retti angefertigten Stuccaturen unser Interesse in Anspruch, alles übrige fiel
wiederholten Reparaturen zum Opfer.
Von den ehemaligen Fürstenzimmem im westlichen Tracte des
Hofes sind nur noch einige, allerdings prächtige gothische Details erhalten,
so ein Erker gegen die untere Stadt, ein anderer im Hofe gegen Osten
und ein Fenster der ehemaligen St. Thomas-Kapelle. Bei dieser Gelegenheit
sei auch der Lichtsäule vor der Kirche (1381) und des spätgothischen
Gewölbes in der heutigen Werkstätte der Zimmerleute flüchtig Erwähnung
gethan.
Schon am Ende des XVII. Jahrhunderts hatte sich das Bedürfnis nach
einem Umbau geltend gemacht, den man in bescheidenen Verhältnissen
durchzuführen gedachte. Als aber Kaiser Karl VL, der eine grosse Vorliebe
für Klostemeuburg hatte, seinen regelmässigen Sommeraufenthalt daselbst
zu nehmen gedachte, wurde Felice Donato d'Allio, Oberstlieutenant an der
kaiserlichen Ingenieurakademie, beauftragt, neue Pläne für den Umbau,
respective Neubau des Stiftes zu entwerfen; nur die Kirche sollte - freilich
auch von aussen barock umgestaltet - erhalten bleiben.