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Volltext: Monatszeitschrift III (1900 / Heft 5)

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eben zum Vortheile des Ganzen, vollendet. Von den Möbeln dieser 
Räumlichkeiten seien hervorgehoben: ein schöner Schreibkasten mit reicher 
Architektur in Einlegearbeit, mehrere venetianische Spiegel, eine Wanduhr 
mit Schildpatt und ver- 
goldeter Bronze und 
prächtige Gobelins nie- 
derländischen Ursprun- 
ges von Leynirs. 
Im obersten Ge- 
schosse dieses Tractes 
ist die Waffensamm- 
lung untergebracht, 
welche fast ausnahms- 
los Überreste des ein- 
stigen stiftlichen Zeug- 
hauses birgt. Das Meiste 
stammt, wie auch aus 
den vorhandenen Rech- 
nungen hervorgeht, aus 
der Zeit der Türken- 
kriege. Manches von 
dem ehemaligen Be- 
stand ist zu Anfang 
unseres Jahrhunderts 
nach Laxenburg und 
dann ins k. k. Arsenal 
gewandert. 
Die ältesten vor- 
handenen Waffen - 
ausgegrabene ältere Schitzkamrnerschränke 
Schwerter abgerechnet 
- sind I-Iakenbüchsen von circa 1450, die jüngsten stammen aus dem 
Jahre 1848. Kunstwert besitzen darunter zwei Jagdgewehre mit Rad- 
schlössem und Elfenbeineinlagen von 1648 und 1658 und ein schön 
geschmiedeter Luntenspiess eines Büchsenmeisters, ungefähr von 1590. 
Die eigentliche Kunstsammlung in den folgenden vier Zimmern entstand 
erst in den Jahren 1772 bis 1781, wo man verschiedene Kunstgegenstände, 
die nicht mehr in Verwendung standen, vereinigte. Wie die im Monatsblatte 
des Wiener Alterthumsvereines publicirten Regesten über Goldschmied- 
arbeiten beweisen, ist es freilich nur ein geringer Bruchtheil des einst 
Vorhandenen, der sich erhalten hat. Im ersten Zimmer ist gleich das älteste 
Bild der Sammlung aus der Mitte des XIV. Jahrhunderts von Bedeutung. 
Es stellt fünf Passionsscenen dar, welche auffallende Ähnlichkeit mit den 
bekannten Gemälden der Rückseite des Verduner Altares besitzen.
	        
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