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Volltext: Monatszeitschrift III (1900 / Heft 5)

Eine andere für die Geschichte der österreichischen Malerei wichtige 
Serie wird bisher nach der Signatur einem Meister Rueland zugewiesen, 
sichere Resultate dürfte aber erst eine bevorstehende Publication der 
alten Gemälde ergeben. Die Dar- 
stellungen umfassen vier Passions- 
scenen, weitere vier haben Momente 
aus dem Leben des heiligen 
Johannes des Täufers zum Gegen- 
stande und vier andere solche aus 
der Gründungsgeschichte des Stiftes. 
Von den übrigen Bildern seien 
noch ein Marien-Cyklus aus dem 
XV. Jahrhundert und eine Madonna 
mit dem Kinde erwähnt. 
Die Mitte des Saales nimmt 
eine der besten Holzsculpturen der 
Sammlung ein, ein todter Christus 
aus dem Beginne des XIV. Jahr- 
hunderts. Die zwei Schautische des 
Zimmers enthalten Holzschnitze- 
reien, Steinsculpturen etc. Unter 
den letzteren wären hervorzuheben 
Marmorreliefs und Modelle von 
Raphael Donner, eine lebensgrosse 
Porträtbüste Winkelrnanns und ein 
reich ornamentirtes Weihwasser- 
behältnis aus schwarzem und 
weissem Marmor. Von den Holzarbeiten sind Reliquienkästen aus dem 
XIV. und XV. Jahrhundert und zwei zierlich durchbrochene Kämme aus 
dem XV. Jahrhundert besonders zu nennen. 
Im zweiten Zimmer sind von den Bildern zwei Altaraufsätze von 1494 
und 1474, eine Anbetung der heiligen drei Könige vom Anfange des 
XVI. Jahrhunderts und ein Doppelbild (Fragment eines Altarflügels), die 
Auffindung der Gebeine des heiligen Stephanus darstellend, bemerkenswert. 
In den Vitrinen sind grösstentheils Bronzen des XIV. und XVII. Jahrhunderts 
ausgestellt. So die Büste von Rudolf II., ein Mercur aus Blei von Raphael 
Donner, eine Reiterfigur von Andrea Crispo (Anfang des XVI. Jahrhunderts), 
zwei Venusstatuen, Wiederholungen von bezeichneten Exemplaren des 
Giovanni da Bologna im I-Iofmuseum u. s. w. Im Eckschranke finden wir 
Venezianerpocale, böhmische, geschliffene Gläser, Limousiner Email, einige 
Augsburger Uhren etc. Manche von den Objecten haben auch historisches 
Interesse, wie der sogenannte Freundschaftsbecher (1572) von Erzherzog 
Karl von Steiermark, Trinkgläser der Kaiserin Maria Theresia und eine 
goldene Dose von Van Swieten. An den Fenstern finden sich Reste von 
 
Erker im allen Stiftsgebüude
	        
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