Treppenhaus vor dem Marmorsall
das scherzliebende achtzehnte Jahrhundert sogenannte „kalte Küchen" zusammenstellte.
(Auch in Weimar gibt es eine vollständig beisammen erhaltene.) Die besten der Bilder
sind allerdings Meisterwerke ihrer Art. Unmodem wie die Möglichkeit, aber Werke eines,
was er empfindet, stark empfindenden Künstlers. Eigentlich sollte Südtirol ihn zum
Ehrenbürger ernennen, denn er ist ein fömilich monumentaler Schilderer und Ver.
herrlicher des südtirolischen Obstes. Eine Gruppe von sechs grossen Quittenäpfeln und
Birnen macht fast den Eindruck eines vegetabilischen Familienporträts mit Eltern und
Kindern. Jede einzelne Frucht ist mit äusserster Liebe in ihrem persönlichen Charakter
ergründet und in der Fülle ihres physischen Wohlbefindens dargestellt. Dabei ist der
Vortrag robust und saftig, wie die Früchte selbst. Auf einem derartigen Bilde stellt er
zwei gewaltige Kürbisse dar, Helden ihrer Gattung, denen hier ein richtiges Denkmal
errichtet ist. Die Pracht ihres tiefen Gelb und Grün, die üben-eiche Modellirung ihrer
Detailfon-n und das Imposante des Ensembles wirken grossartig und dabei beinahe
komisch, weil es sich doch nur um Kürbisse handelt. In neueren Arrangements steht die
Empfindung des Künstlers der Natur weit näher, als in älteren, wo sogar noch riesige
Blumenkränze heilige Symbole einrahmen. Ein Meisterbild dieser naturgerechteren Weise
zeigt Trauben, Birnen und Pflaumen, die an ihren dichtbelaubten Zweigen durcheinander
hängen. Die Blätter zeigen alle Farben des Herbstes und alle Zustände zwischen Frische
und Welkheit. Jedes einzelne ist auf das eingehendste studirt, wie natürlich die Früchte
auch. Die Behandlung ist voll Ernst und Kraft, ein landschaftlicher Durchblick allerdings
schwach. Auch ein Korb mit Johannisbeeren und Himbeeren und frei in die LuR rankenden