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Zumbusch, bei dem er sechs Jahre (bis 1898) arbeitete. Er errang während dieser Zeit
dreimal im Concurrenzwege die 1000 Kronen der Fröhlich-Stiftung. Sein Relief:
„Kämpfende Schiifbrüchige" gewann ihm 1895 den Hofpreis zweiter Classe; es war
Jakob Gmber, Kämpfende Schifibrüchige
auf den Ausstellungen in Wien, Berlin und München zu sehen. Gleichzeitig entstand die
anmuthige Brunnengruppe eines Fauns, der eine Nixe aus dem Wasser fischt; sie erhielt
den Specialschulpreis. Nach diesen bedeutenden Schulerfolgen verbrachte er zwei
Jahre (1898 und 1899) in Rom, Florenz und Neapel. In Rom entstanden mehrere Porträt-
medaillons: die Gemahlin und drei Kinder des Botschaftsrathes v. Ambro, jetzigen
Gesandten in Japan, dann des Attaches Baron Haymerle und seiner Schwester.
Von ihm sind ferner die Porträtmedaillons des Professors Hyrtl für das nieder-
österreichische Landtagsgebäude (Marmor), und die überlebensgrosse des Salzburger
Bezirkshauptmanns Dr. Weber, für dessen Grab. Für Salzburg schuf er auch 1896 das
anmuthige Relief der mit x8 Jahren verstorbenen Frau Zeiss-Artaria; ein Schutzgeist
mit den Zügen der Mutter schwebt über der Wiege des hinterbliebenen Kindes. Für die
Wienerberger Ziegelfabrik arbeitete er die lebensgrosse Terracottagruppe: „Liebes-
frühling". Solche anmuthige Motive scheinen dem vielversprechenden Künstler besonders
zu liegen.
ALENDE TOURISTEN. Im Österreichischen Museum war kürzlich eine
grosse Ausstellung von Zeichnungen und Aquarellen der „Gesellschaft der Kunst-
freunde" (Section des Österreichischen Touristenclubs) veranstaltet. Kunstfreunde
bedeutet hier ganz ehrlich Dilettanten, das heisst Nichtmaler, die aber malen, weil es
sie freut. Es ist aber erstaunlich, wie viele von ihnen neben dem guten Willen auch