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Volltext: Monatszeitschrift II (1899 / Heft 12)

zahlreichen Elemente einer glänzend gedeckten Tafel nach der 
französischen Mode der Zeit, Soupieren, Terrinen, Casserollen, Wein- 
kühler, Leuchter, Schüsseln und Teller aller Art. Es zeigt die 
Verbindung antikisirender Formen 
und Ornamente mit naturalistischem l 
Beiwerk an Blumen und Früchten des 
späten Louis XVI, doch gedrungener 
und kräftiger in Gestalt und Ausfüh- 
rung, als die gleichzeitigen französi- 
schen Arbeiten. Es ist vielleicht nicht 
unangemessen, hier auf den wie es 
scheint bedeutenden und massge- 
benden Einfluss hinzuweisen, welchen 
der Besteller dieses schönen Silber- 
geräthes im letzten Viertel des XVIII. 
jahrhunderts auf das österreichische 
Kunstgewerbe genommen hat. Zur 
Zeit, als am Wiener Hofe Einfachheit 
der Lebensführung und des Haus- 
haltes immer mehr zur Geltung kam, 
liess Herzog Albrecht von Sachsen- 
 
Franz Köll, x Bx 5 
Teschen Musterstücke geschmackvoller kunstgewerblicher Arbeit 
aller Art vom Auslande namentlich von Frankreich kommen und 
dieselben in Österreich nachbilden, um so nicht nur sein fürstliches 
Haus mit den Früchten österreichischen Gewerbefleisses zu zieren, 
sondern dem österreichischen Arbeiter Anregung zu geben und ihn 
 
Karl Sedelmnyer, x 807 
vom Auslande unabhän- 
gig zu machen. Es würde 
sich wohl verlohnen, 
dieser verdienstvollen, 
leider durch die folgen- 
den Kriegs- und Un- 
glücksjahre in ihrem dau- 
ernden Erfolge stark be- 
einträchtigten Thätigkeit 
des Herzogs nachzuge- 
hen. Zweifellos bergen 
Archive und Bestände des erzherzoglichen Palais auf der Albrechts- 
Rampe manchen Anhaltspunkt für eine anregende Schilderung. 
Von Franz Würth, als k. k. Hofsilberarbeiter in der Kärntner- 
strasse 1106 zwischen 1797 und 1815 verzeichnet, stammt die
	        
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