13..
MITTHEILUNGEN AUS DEM K. K. ÖSTER-
REICHISCHEN MUSEUM S0
s Ä IINTERAUSSTELLÜNG. Ihre 1:. u. k. Hoheit die durchlauchtigste
Frau Kronprinzessin-Witwe Erzherzogin Stephanie hat in Begleitung Ihrer
k. u. k. Hoheit der durchlauchtigsten Frau Erzherzogin Elisabeth am 28. v. M.
die Winterausstellung des Österreichischen Museums besucht und daselbst
Ankäufe gemacht.
ESUCH DES MÜSEUMS. Die Sammlungen des Museums wurden
im Monate November 189g von u.883, die Bibliothek von x7x9 Personen
besucht. ß
ORLESUNGEN IM ÖSTERREICHISCHEN MUSEUM. Am
xG. Jänner xgoo wird der Director der Hamburger Kunsthalle Prof. Dr. Alfred
Lichtwark einen Vortrag über „Kunstpflege" halten. Vom 19. jänner bis Ende
März finden, wie in den Vorjahren, stets an Mittwoch- und Freitagabenden 4 Vor-
tragseyklen zu je 5 Vorträgen statt, und zwar:
1. Die moderne Kunst im deutschen Gewerbe (Vortragender: Custos Joseph
Folnesics); 2. Die Kunst in Böhmen während des XIV. jahrhunderts (Vortragender:
Professor Dr. Joseph Neuwirth); 3. Kunst und Kunsthandwerk im Dienste der
Kirche (Vortragender: Hofcaplan Professor Dr. Heinrich Swoboda); 4. Die öster-
reichische Malerei des XIX. Jahrhunderts. Vortragender: Regierungsrath Director
August Schaeifer).
Die Theilnahrne an diesen Vorträgen kann nur erfolgen auf Grund einer
Einschreibung, für welche eine Gebür von x Krone für den Vortrag Lichtwarks und
von je zwei Kronen für jeden der 4 folgenden
Vortragscyklen eingehoben wird. Es werden
Karten mit Nummern ausgefolgt, welche den
Sitzplatz im Vorlesesaal des Museums be-
zeichnen. Die Einschreibungen beginnen am
x5. December in der Museumskanzlei.
RINKGLAS. Dieses aus einer böh-
mischen Fabrik des vorigen Jahrhun-
derts stammende kleine Trinkglas ist im
Stile Ludwig XVI. decorirt und stellt einen
frühen Versuch der Verschmelzung zweier
Decorationsarten dar, einer neu aufkommen-
den mit einer älteren. Der in Böhmen durch
Jahrhunderte virtuos betriebene Ornament-
schlifi wird hier mit dem in den letzten
Decennien des XVIII. Jahrhunderts beliebt
gewordenen sogenannten „Steindlschlifim,
der Diamantirung, in Verbindung gebracht.
In festonartigen Bogen setzen die kräftig
hervortretenden Steinchen an die zierlich