Meudon machten. Rodin war
damit beschäftigt, zu unter-
suchen, in welcher Höhe eine
Figur seiner „Pforte der
Hölle" in seiner Ausstellung
angebracht werden müsse.
Alle Erhabenheiten des auf
einer Säule im Garten auf-
gerichteten Gypsabgusses
waren vom Lichte schmei-
chelnd umspielt; tingirt von
einer Unzahl von Schatten
und Reflexen schien er zu-
gleich mit der ihn umgebenden
Luft zu vibriren, ein eigen-
thümliches Leben zu besitzen,
wo jede andere Statue mit
ihren eng umschriebenen
Contouren in dieser freien
Luft, vom Lichte nur berührt,
nicht aber durchdrungen, eine
beleidigende Rohheit gezeigt
hätte, eine träge und trockene
Masse gewesen wäre.
Der Sinn für die Bewe-
gungen bestätigt sich in
den unzähligen Skizzen und
Zeichnungen, die Rodin, fort-
während damitbeschäftigt, die
Erscheinungen des Lebens
zu erfassen, auf das Papier
wirft, auf die Rückseite
irgend eines vorhandenen
Blattes, um eine flüchtige
Erscheinung festzuhalten,
eine aussergewöhnliche Pose,
die der nach neu aufzufin-
denden Ausdrucksformerr
begierige Künstler sich zum
Vorbild nimmt. Man wird in
A. Rodin, ]ohannes der Täufer
(Muse: du Luxembourg, Paris)