die er so liebt, wie es eben in unse-
rem Jahrhunderte nur Ruskin und
seine jünger gethan haben.
Man kann das leicht zu miss-
deutende Wort auch bei Galle nicht
umgehen: Er ist ein Idealist, er will
nichts wissen von allem Realismus,
wie man in den letzten Jahrzehnten
dieses Wort gebrauchte. Weil er die
Natur eben so liebt, sieht er nur ihre
Schönheit, er hasst die moderne Cul-
tur, wie es Ruskin gethan hat, er pre-
_ digt die Rückkehr zum primitiven
Porzellan aus der Manufactur von Sevres Leben: wie es dieser PhilOSQPh gethan
hatte, und er wird wie jener zornig,
wenn er auf die verschiedenen Arten zu sprechen kommt, in denen jeder
decorative Künstler sich unsere Maschinencultur zunutze zu machen sucht.
So will er auch nichts wissen von modernen complicirteren Vorrichtungen
zur Glaserzeugung, und seinen Glasofen, den er für die Pariser Ausstellung
genau hat nachbilden lassen, könnte man sich ebensogut in das Jahr
1700 zurückdenken.
Weise Regeln des Lebens stehen auf diesem
Ofen, ein Spruch des Hesiod, dass nur der Gerechte
siegt und man die Gewalt des Feuers gegen alles Un-
recht rücksichtslos anwenden müsse. So steht auch auf
jedem Glase, das aus der Hand Galles kommt, ein
Spruch, der im Zusammenhange mit dem Dessin steht,
das in Marqueteriearbeit ausgeführt ist. Die meisten
der Galle-Gläser zeigen Stilisirungen von Feldblumen
und Feldfrüchten, manchmal auch von Landschaften.
Immer handelt es sich dem Künstler um eine Darstel-
lung von Naturschönheiten. Von den
einfachsten Feldblumen an bis zu den
complicirtesten Verbindungen von
Sträuchern und Bäumen ist in diesen
Gläsern fast jede Blume der französi-
schen Flora ver-
Eine besondere
g Vitrine aufderAus-
stellung zeigt Glä-
ser, deren Dessins
von den Fruchtfel-
_ Porzellanvase aus der
Gefässe aus Porcelzine tendre von Naudot (Paris) den) gehüllt Slnd Manufnctur von Seyres